Die derzeitigen Hilfsmaßnahmen sollten bis Ende des Jahres verlängert werden, da viele Betriebe noch lange von den Restriktionen betroffen sein werden, fordern die Obleute für Hotellerie und Gastronomie in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Susanne Kraus-Winkler und Mario Pulker. Insbesondere wünschen sich die Branchenvertreter eine rasche Auszahlung der zugesagten Hilfen der COFAG sowie situationsgerechte Adaptierungen der Unternehmenshilfen.
„Nach 22 Monaten Achterbahnfahrt mit monatelangen Stillständen und Ausfallszeiten löst der drohende Verlust der zweiten Wintersaison in Folge bei einem Großteil der Betriebe echte Existenzängste aus“, so die Vertreter von Tourismus und Gastronomie.
Tourismus mit starkem Umsatzrückgang
Wie angeschlagen die Tourismusbranche ist, würden Daten der Statistik Austria zeigen. 2020, im ersten Jahr der Corona-Pandemie, sank der Umsatz der Gesamtwirtschaft in Österreich um 6,4 Prozent auf 781 Mrd. Euro. Der Tourismus hatte hingegen mit -34,9 Prozent auf 19,3 Mrd. Euro eine deutlich schlechtere Entwicklung zu verkraften. Ein Ende des Abwärtstrends sei nicht in Sicht. Denn gemäß den aktuellen Umsatzsteuervoranmeldungen der Bereiche Beherbergung und Gastronomie würden diese beiden Sparten zusammen von Jänner bis Oktober 2021 ein Minus von -37,2 Prozent verbuchen, 2020 waren es -27,1 Prozent. Die Daten und vor allem die Stimmung in der Branche würden die prekäre Lage des für Österreich so wichtigen Wirtschaftszweiges bestätigen.
Umso wichtiger sei es daher für die Betriebe, dass die Politik bei den dringend notwendigen Hilfsmaßnahmen rasch handelt. „Solange die Betriebe nicht nur durch die Corona-Schutzmaßnahmen, sondern auch durch das Virus, durch eine zurückhaltende Buchungslage oder drohende Reisewarnungen in ihrer Arbeit eingeschränkt werden, ist eine Fortführung der Hilfsmaßnahmen überlebensnotwendig“, so die Experten.
Für Robert Seeber, WKO-Bundesspartenobmann Tourismus und Freizeitwirtschaft, ist es wichtig, dass durch die Ergebnisse des Gipfels der Bundesregierung mit den Landeshauptleuten und durch die Neuregelung der Quarantänebestimmungen die Aufrechterhaltung des Wirtschaftsbetriebs weiter möglich ist. „Wir müssen mit Corona noch geraume Zeit leben. Es ist daher der Fokus darauf zu richten, ohne Hau-Ruck-Lockdowns mit wirksamen sowie planbaren Maßnahmen das Infektionsrisiko zu minimieren und dabei gleichzeitig das Überleben der Betriebe zu gewährleisten. Dazu ist es auch notwendig, aufgrund der geänderten Situation durch Omikron die Wirtschaftshilfen nachzubessern. Auch die Sinnhaftigkeit der vorgezogenen 22:00-Uhr-Sperrstundenregelung sollte nochmals überdacht werden“, so der Appell des Bundesspartenobmannes. (APA/red)
Weitere Infos:
Der aktuelle Covid-19-Tracker findet sich hier!
Die wichtigsten Links von Behörden und Institutionen für Unternehmen rund um das Coronavirus finden sich hier.