„Grün statt grau ist die Zukunft“

13. Januar 2022 Drucken
„Grün statt grau ist die Zukunft“
Christian Oberbichler, Eigentümer und Geschäftsführer der Dachgrün GmbH

Christian Oberbichler, Eigentümer und Geschäftsführer der Dachgrün GmbH, spricht im Interview über den Klimabeitrag von begrünten Fassaden und Dächern.

Das Unternehmen Dachgrün GmbH wurde 1997 gegründet und feiert 2022 das 25-jährige Bestehen. Der Fokus des Unternehmens liegt auf der Bauwerksbegrünung und der Beratung. Durch den zunehmend spürbaren Klimawandel in den vergangenen Jahren erfährt das Thema einen regelrechten Boom. Christian Oberbichler, Eigentümer und Geschäftsführer der Dachgrün GmbH, spricht im Interview über die Vorteile begrünter Gebäude, den Klimawandel und den Wettbewerb auf den Außenflächen von Gebäuden.

Dachbegrünung ist ein sehr junger Geschäftszweig. Wie sind Sie bereits vor 25 Jahren auf die Idee gekommen, mit einem solchen Unternehmen zu starten?

Christian Oberbichler: Die Bauwerksbegrünung als Geschäftszweig gibt es schon länger. Am Anfang stand hier die Dachbegrünung, die eine durchaus übliche Form war, das Dach zu decken. In den vergangenen Jahren ist die moderne Form der Fassadenbegrünung hinzugekommen und unsere Produkte aus diesem Bereich erfahren seither deutliche Steigerungsraten. 

Was ist die Ursache dafür, dass das Thema Bauwerksbegrünung in den vergangenen Jahren so hohe Steigerungsraten erfährt?

Bedingt durch den Klimawandel rückt das Thema „begrünte Stadt“ als Klimaadaptionsmaßnahme in den Fokus der Stadtplaner, um die Hitze in der Stadt zu reduzieren. Das lässt natürlich die Nachfrage nach unseren Produkten deutlich ansteigen. 

Was macht Ihre Arbeit nachhaltig? 

Grundsätzlich sind begrünte Dächer und Fassaden selbst schon ein großer Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit, denn dadurch werden die Temperaturen in Gebäuden, aber auch einer Stadt insgesamt gesenkt. Das lässt zum Beispiel den Energieverbrauch für Klimaanlagen im Sommer deutlich sinken. Aber auch bei unseren Produkten setzen wir konsequent auf Nachhaltigkeit. Wir kaufen regional ein und verwenden für unsere Systeme möglichst Recycling-Produkte. 

Wer sind Ihre Auftraggeber? 

Das reicht von privaten Baufrauen beziehungsweise Bauherren über Gewerbebetriebe, die unsere Systeme einkaufen, bis zur öffentlichen Hand.

Was sind die Vorteile einer Fassaden- und Dachbegrünung für die Kunden? 

Die Vorteile sind mannigfaltig. Grüne Dächer und Fassaden binden den Staub und den Lärm einer Stadt, schaffen neuen Lebensraum und tragen zur Artenvielfalt und Biodiversität bei. Durch eine effektive Regenwasserbewirtschaftung, Verdunstung und Begrünung mit Pflanzen werden zudem Oberflächen gekühlt, und das hilft das Raumklima in Gebäuden zu optimieren. Zudem glaube ich daran, dass bald jeder verstanden hat, dass das Grün in der Stadt nicht nur gut für die Luft ist, sondern auch für das Gemüt. Grün statt grau ist die Zukunft.

Doch die Fassaden- und Dachbegrünung hat auch Kritiker. Was sind die häufigsten Einwände, die Sie bei ihrer täglichen Arbeit zu hören bekommen? 

Begrünte Dächer und Fassaden brauchen Pflege. Jedes Lebewesen braucht Pflege. Den Mehrwert, den wir durch unsere Pflanzen bekommen, den müssen wir auch entsprechend abgelten. Und deswegen gibt es keinen grünen Lebensraum in der Stadt ohne Pflege. Wir bieten diese auch über Partnerunternehmen an. Aber auch Klimaanlagen und andere technische Einrichtungen, die für ein optimales Raumklima der Bewohner sorgen, müssen gewartet werden. Das sollte man bei einem Kostenvergleich nicht übersehen.

Welche Herausforderungen sehen Sie in Zukunft auf ihr Unternehmen zukommen?

Eine Herausforderung ist natürlich, dass Gebäudeoberflächen zunehmend im Wettbewerb mit anderen Nutzungsmöglichkeiten wie etwa Solarpaneelen oder anderen technischen Einrichtungen stehen. Für uns gilt es nun verstärkt herauszuarbeiten, dass begrünte Oberflächen die einfachste und nachhaltigste Variante sind, um die Gebäudeoberflächen für die Klimaadaption, für den Lebensraum in der Stadt zu nutzen.

Was stimmt Sie optimistisch, wenn Sie in die Zukunft blicken? 

Wenn ein Problem erkannt ist, dann ist es fast schon gebannt. Nachdem mittlerweile ein mehrheitlicher Konsens besteht, dass es einen Klimawandel gibt, haben wir eine gute Chance, dass wir auch die Kurve bekommen können. Ich bin sehr optimistisch, dass wir das alle gemeinsam schaffen werden.

Welchen Beitrag kann eine Bank leisten, Sie bei Ihren Herausforderungen und Träumen für die Zukunft zu unterstützen?

Wir wollen unsere Ideen weiterentwickeln und natürlich auch expandieren. Doch Wachstum wird auch Investitionen brauchen und hier wird die Unterstützung durch die eigene Bank notwendig sein. Hier braucht man einen Partner, der mit einem diesen Weg gemeinsam geht und wie wir auch an eine grüne Zukunft glaubt.

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