Gleichzeitig bedankte sie sich bei der zuständigen EU-Kommissarin Kadri Simon für die Unterstützung bei der Zusammenlegung der Stromnetze. Die Summe deckt rund ein Drittel der geschätzten Kosten für den Bau der rund 1.200 Kilometer langen Verbindung ab.
Das Projekt namens Euroasia Interconnector sei damit einen wichtigen Schritt weitergekommen, hieß es am Donnerstag von der zypriotischen Regierung, wie der staatliche Rundfunk RIK berichtete.
Stromnetze von Israel nach Kreta
Vertreter Israels, Zyperns und Griechenlands hatten im März vergangenen Jahres in der zypriotischen Hauptstadt Nikosia eine Absichtserklärung zum Bau der Stromverbindung von Israel nach Zypern (310 Kilometer) und von dort bis zur griechischen Insel Kreta (898 Kilometer) unterzeichnet. Die Beteiligung der EU an diesem für die Energiesicherheit Israels wichtigen Projekt wurde bereits damals angekündigt, aber noch nicht endgültig genehmigt, wie aus dem Energieministerium in Nikosia verlautete.
Experten gehen davon aus, dass es eine Mischung aus staatlichen und privaten Investitionen geben wird, um die restlichen rund 1,3 Milliarden Euro für den Bau aufbringen zu können. Das Stromkabel für die Verbindung der Stromnetze soll eine der längsten Unterwasser-Stromverbindungen der Welt werden.
Noch bremst die Türkei. In einer diplomatischen Demarche an die Botschaften Griechenlands, Israels und die EU-Vertretung in Ankara forderte die türkische Regierung im Früjhjahr 2021 einen Stopp aller Vorarbeiten, meldete die staatliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu. Begründung: Das geplante Unterwasserkabel verlaufe durch ein Seegebiet, das die Türkei als ausschließliche Wirtschaftszone (AWZ) beansprucht. Für das Projekt müssten die beteiligten Länder deshalb die Erlaubnis der türkischen Regierung einholen, heißt es laut Anadolu in dem Schreiben. (APA/red)