Arbeitsmarkt: Personalbedarf und Wechselbereitschaft steigen

01. Februar 2022 Drucken
Arbeitsmarkt: Personalbedarf und Wechselbereitschaft steigen
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Der Personalbedarf in Österreich ist so hoch wie nie zuvor und heimische Unternehmen suchen deutlich mehr Mitarbeiter als noch im letzten Jahr. Auf Arbeitnehmerseite denkt jeder zweite Befragte “sehr häufig” über einen Jobwechsel nach.

Heimische Unternehmen wollen 2022 wieder deutlich mehr Mitarbeiter:innen einstellen als noch 2021. Das ergibt eine Befragung der Job-Plattform hokify unter heimischen Personalverantwortlichen und Jobsuchenden. Einstellungswillige Unternehmen treffen auf einen sehr wechselwilligen Arbeitsmarkt: Über alle Branchen und Altersgruppen hinweg denkt jeder zweite Befragte sehr häufig über einen Jobwechsel nach.

Fachkräftemangel weiterhin größtes Problem im Recruiting

Die Corona Pandemie und die derzeitigen Maßnahmen haben laut der Befragung keinen wesentlichen Einfluss mehr auf die Personalplanung im neuen Jahr: 53 Prozent der Personalverantwortlichen wollen 2022 mehr Mitarbeiter:innen einstellen als im vergangenen Jahr. Generell werden die beiden größten Herausforderungen für die Mitarbeitergewinnung im Fachkräftemangel (39 Prozent) sowie Arbeitnehmermarkt & War for Talents (30 Prozent) gesehen.

“Obwohl die Pandemie keine große Rolle mehr in der Personalplanung spielt, gibt es mit den hohen Infektionszahlen, 2G-Kontrollen und Impfpflicht noch kurzfristige Herausforderungen, besonders in den Branchen Handel, Gastronomie & Beherbergung sowie Pflege & Gesundheit. Wenn die Infektionszahlen im Frühling wieder zurückgehen sollten, rechnen wir noch einmal mit einem sprunghaften und deutlichen Anstieg des Personalbedarfs. Unternehmen sollten daher jetzt aktiv nach qualifizierten Mitarbeiter:innen suchen, da sich der Fachkräftemangel im Laufe des Jahres weiter verschärfen wird”, sagt Daniel Laiminger, Geschäftsführer und Arbeitsmarktexperte bei hokify.

Arbeitsmarkt: hohe Wechselbereitschaft

Auf Seite der Arbeitnehmer:innen zeigt sich in den letzten Wochen eine sehr hohe Jobwechselbereitschaft: Derzeit haben zwei von drei Befragten den Vorsatz, 2022 einen neuen Job zu finden und sind bereit sich beruflich zu verändern. “Wir beobachten bei hokify den Trend, dass die Wechselbereitschaft im Job wieder steigt”, erklärt Karl Edlbauer, Geschäftsführer und CMO von hokify. “Unabhängig von der Wechselbereitschaft haben qualifizierte Arbeitskräfte jetzt die Möglichkeit, sich passende Stellen auszusuchen, weil sie so gefragt sind. Das wird sich in Zukunft vermutlich auch nicht ändern.”

Was für einen Jobwechsel zählt

Die Faktoren, die am meisten für einen Jobwechsel sprechen, sind laut Umfrage ein höheres Gehalt (25 Prozent), ein sicherer Arbeitsplatz/Stelle (22 Prozent) und bessere Arbeitsbedingungen (12 Prozent). “Am Arbeitnehmermarkt herrscht Aufbruchstimmung. Viele, die wegen der Pandemie in den letzten beiden Jahren nicht bereit waren, den Job zu wechseln, sind jetzt aktiv auf der Suche nach neuen Stellen“, so Edlbauer.

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