Science Garden: Steiermark sät Fachkräfte-Nachwuchs  

01. Februar 2022 Drucken
Science Garden: Steiermark sät Fachkräfte-Nachwuchs  
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Fachkräfte wachsen nicht auf Bäumen, aber in der Steiermark sollen ab sofort die Samen für junge, technikbegeisterte Menschen in einem „Wissenschaftsgarten“ ausgesät werden:

Der sogenannte Science Garden ist in Graz vorgestellt und eröffnet worden. Es handelt sich dabei um einen Zusammenschluss von Industriellenvereinigung, Wirtschaftskammer und den steirischen Hochschulen, die gemeinsam MINT-Erlebnisse für Kinder und Jugendliche auf einer Plattform anbieten.

Besonders in den MINT-Fächern – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – sind junge Menschen gefragt, die ihre Ausbildung in diesem Bereich anstreben. Genau diese Themenfelder seien aber oft schwer zugänglich, schilderte IV-Präsident Stefan Stolitzka bei der Präsentation. Auf der nun vorgestellten digitalen Plattform werden derzeit rund 350 Workshops, Kurse und Führungen angeboten, die MINT-Inhalte näher bringen sollen. Initiiert wurde der Science Garden von „innoregio styria“. Buchbar sind die Angebote entweder für einzelne Buben und Mädchen oder auch für Gruppen oder Schulklassen – die Zielgruppe sind Drei- bis 19-Jährige. Manche Workshops sind gratis, andere kostenpflichtig.

Science Garden seit 1.Februar Online

Seit 1. Februar ist die Plattform unter www.sciencegarden.at aufrufbar. Zu finden sind beispielsweise eine Robotik Club-Forschungswoche an der TU Graz für Zehn- bis 13-Jährige, ein kostenloses Mini Med Studium für 14- bis 19-Jährige an der Medizinischen Universität Graz oder auch ein zweistündiger Workshop namens DNA Detektive an der Uni Graz, bei dem Sechs- bis Zehnjährige aus Obst und Gemüse DNA gewinnen. Die Angebote reichen aber auch in alle steirischen Regionen und sind teilweise in Schulen oder in Unternehmen in jedem Bezirk zu finden.

Hintergrund des Vorhabens ist der Fachkräfte-Mangel besonders in den MINT-Berufen. Den Mangel zu beheben werde in Zukunft immer wichtiger, schilderte Stolitzka. Man werde 50 Prozent mehr Fachkräfte als derzeit brauchen. Ziel sei es, dass jedes Kind der Zielgruppe einmal pro Jahr eines der Angebote in Anspruch nimmt. Laut Forschungslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP) soll der Science Garden dazu beitragen, dass die Steiermark ein „Hochtechnologieland“ bleibe. Man müsse bei den Kindern ihre Talente finden und sie danach ausbilden. „Den natürlichen Erfindergeist tragen viele Kinder in sich“, ist die Landesrätin überzeugt.

Fachkräfte in MINT-Berufen gefragt

Die Workshops sollen den Nachwuchs begeistern. FH Joanneum-Rektor Karl Peter Pfeiffer, derzeit Vorsitzender der steirischen Hochschulkonferenz, zitierte Konfuzius: „Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich werde es können.“ Das heiße, es reicht bei den MINT-Themen nicht, den Kindern theoretisch darzubringen, worum es geht: „Sie müssen es ausprobieren und sich faszinieren lassen“, sagte der Rektor.

Die Finanzierung der Plattform Science garden wird von den Hochschulen, der WKO und der IV aufgestellt. Das Land Steiermark hat über die Steirische Wirtschaftsförderungsgesellschaft SFG auch noch 55.000 Euro beigesteuert, sagte Eibinger-Miedl. (APA/red)