Eignen sich nachhaltige Aktienfonds als Basisveranlagung für Ihr Portfolio?

15. Februar 2022 Drucken
Eignen sich nachhaltige Aktienfonds als Basisveranlagung für Ihr Portfolio?
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In diesem Artikel betrachten wir Aktien-Investments als langfristige Investition und beleuchten im Folgenden einen rationalen und portfolioorientierten Ansatz. Wir fragen also: „Was können nachhaltige Aktien-Investments für Anleger:innen leisten und wie können diese in einem Depot eingesetzt werden?“

Natürlich können Anleger:innen ihr ganzes Kapital in ein einzelnes Unternehmen investieren. Doch eine Fokussierung auf nur ein einziges oder sehr wenige Unternehmen ist häufig eine emotionale und keine rationale Entscheidung. Denn jedes Unternehmen kann in eine Schieflage kommen – sei es durch die eigene Strategie oder durch Marktentwicklungen.

Rational entscheiden bedeutet, sein Kapital auf viele oder sogar sehr viele Unternehmen zu verteilen, die aus unterschiedlichen Branchen und eventuell sogar aus unterschiedlichen Wirtschaftsräumen stammen. Der Fachbegriff für eine breite Streuung lautet Diversifikation und stellt den ersten Schritt zum rationalen Veranlagen dar.

Hat man sich für mehrere Investments entschieden, dann stellt sich die Folgefrage: „Wieviel Kapital sollte ich in die einzelnen Alternativen veranlagen?“. Hier gilt ein einfaches Grundprinzip: Je breiter ein Investment aufgestellt ist, desto höher kann dessen Gewichtung im Portfolio sein. Und weiters: Je mehr Risiko eine Anlage aufweist, desto niedriger sollte deren Anteil im Portfolio sein.

Die oben genannten Schritte können für jede Anlageklasse einzeln umgesetzt werden. In diesem Artikel möchten wir uns auf Aktien als Anlageklasse konzentrieren. Je nach Anlagewunsch kann dies dann für z.B. 10 Prozent oder 50 Prozent oder in manchen Fällen auch für 100 Prozent des individuellen Portfolios gelten. Dies hängt davon ob, wie hoch die persönliche Aktienposition sein soll.

Basisinvestment vs. Beimischung

Als Basis- oder Kerninvestment kann man eine Veranlagung beschreiben, die für sich allein die gewünschte Anlageklasse abdecken kann.

Aus unserer Sicht sollte so ein Aktien-Investment mehrere Kriterien erfüllen, damit es als Basisinvestment in Frage kommt:

  • Sollte durch seine Strategie dauerhaft dazu geeignet sein, die Anlageklasse Aktien abdecken zu können
  • Sehr breite Streuung (am besten weltweit) hinsichtlich Länder und Branchen
  • Investment in qualitativ hochwertige Unternehmen, deren Geschäftsmodell auch Krisen überstehen kann
  • Ausreichend liquide Titel, damit eine marktgerechte Preisbildung erfolgen kann

Das Basisinvestment ist dazu gedacht, als Basis für die gewählte Anlageklasse zu stehen. Solange man in dieser Anlageklasse veranlagt sein möchte, so lange sollte auch das Basisinvestment im Portfolio sein. Es kann sich dabei z.B. um einen Aktienfonds mit globaler Ausrichtung handeln.

Das Basisinvestment wird durch Beimischungen (sogenannte Satelliten) ergänzt. Diese haben eine deutlich niedrigere und entsprechend der individuellen Risikoneigung angepasste Gewichtung im Portfolio. Die Beimischungen erfüllen einen Zweck und können daher sowohl offensiver als auch defensiver als das Basisinvestment sein. Häufig gewählte Beimischungen sind z.B. Technologiefonds, Rohstofffonds oder auch Aktien-Einzeltitel.

Eignen sich nachhaltige Aktienfonds als Basisinvestment?

Das Angebot an nachhaltigen Aktienfonds ist sehr groß. Doch stellen wir zunächst die Kernfrage: „Wodurch unterscheiden sich nachhaltige Fonds von „nicht nachhaltigen“ Fonds?“.

Einfach gesagt: Damit ein Unternehmen als nachhaltig eingestuft wird, muss es gewisse Kriterien erfüllen. Häufig werden diese mit „ESG“ abgekürzt. Das bedeutet, dass nachhaltige Unternehmen in den Bereichen Umwelt (E), Soziales (S) und Unternehmensführung (G) bessere Werte aufweisen als nicht nachhaltig agierende Unternehmen. Weiters kommen definierte Ausschlusskriterien zur Anwendung. Diese erreichten ESG Kriterien bilden die Voraussetzung, um in ein nachhaltiges Portfolio aufgenommen zu werden. In Folge werden aus diesen Kandidaten die aussichtsreichsten Aktien für den jeweiligen Fonds ausgewählt.

Somit eignen sich nachhaltige Aktienfonds als Basisinvestment, welche die oben genannten Kriterien erfüllen. Ein nachhaltiger, global aufgestellter Aktienfonds kommt somit als Basisinvestment gleichermaßen in Frage, wie ein globaler Aktienfonds, der nachhaltige Kriterien bei der Titelauswahl nicht berücksichtigt. Der Zusatznutzen bei einem nachhaltigen Basisinvestment besteht im sorgsamen Umgang der Unternehmen mit Ressourcen und dem Vermeiden bzw. der Reduktion von Risiken aus dem ESG-Bereich.

Basisinvestment vs. Beimischung anhand von Beispielen

Ein möglicher nachhaltiger Aktienfonds, der als Basisinvestment in Frage kommt, ist der ERSTE RESPONSIBLE STOCK GLOBAL. Dieser veranlagt weltweit. Das aktuelle Portfolio besteht aus 162 Aktien aus 10 Ländern und 10 Branchen (Stand per Jänner 2022). Er erfüllt alle oben genannten nachhaltigen Kriterien.

Wenn wir dazu eine nachhaltige Beimischung suchen, dann kommt z.B. der ERSTE GREEN INVEST in Frage. Dieser fokussiert auf Unternehmen aus der Umwelt-Branche, also nur auf einen Teilbereich der Wirtschaft.

Fazit   

Bei Anleger:innen gibt es einen klaren Trend, was Aktien-Investments betrifft. Immer mehr wünschen Nachhaltigkeit im Portfolio. Nachhaltige Aktienfonds bieten sich hier – je nach Ausrichtung – sowohl als Basisinvestment, als auch als Beimischung an.

Doch wir möchten auf folgendes hinweisen: Nur weil ein Fonds nachhaltig veranlagt, ist er nicht automatisch für jede:n Anleger:in gleichermaßen geeignet. Es gibt sehr viele unterschiedliche, nachhaltige Aktienfonds, wovon manche als Basisinvestment, andere als kleinere Beimischung für ein Portfolio geeignet sind.

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Wichtige rechtliche Hinweise: Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen.

Der Autor Johann Griener ist seit 01.01.2001 in der Erste Asset Management GmbH im Bereich „Sales Retail“ tätig.