Österreich bei Forschung und Innovation auf gutem Weg

25. April 2022 Drucken
Österreich bei Forschung und Innovation auf gutem Weg
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2022 werden in Österreich laut Statistik Austria voraussichtlich etwas über 14,1 Mrd. Euro für Forschung und Entwicklung (F&E) ausgegeben werden, was einer Steigerung von 9,3 Prozent gegenüber 2021 und einem Anteil am nominellen Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 3,26 Prozent entspricht (Forschungsquote). 2021 lag die Forschungsquote bei 3,21 Prozent.

Einen stärkeren Anstieg verzeichnete die Forschungsquote von 2019 auf 2020, wo es zu einer Steigerung von 3,13 Prozent auf 3,22 Prozent kam. Grund für diesen Anstieg waren laut Statistik Austria allerdings nicht steigende Aufwendungen für Forschung, sondern der COVID-19-bedingte Rückgang der Wirtschaftsleistung, die noch stärker als die Forschungsausgaben zurückging.

Die Forschungsquote Österreichs ist in den vergangenen Jahrzehnten stark angestiegen. 2012 lag sie mit 2,91 Prozent noch unter dem EU-Ziel von 3 Prozent, 2002 betrug sie 2,07 Prozent. 1993 wurden erst 1,45 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Forschung ausgegeben. Die Schätzung für das Jahr 2022 steht unter besonderer Unsicherheit im Hinblick auf die weitere Entwicklung der COVID-19-Krise und der gesamten Weltwirtschaft aufgrund des Ukraine-Kriegs.

Die Hälfte der F&E-Ausgaben von Unternehmen finanziert

2022 werden voraussichtlich 51 Prozent der F&E-Ausgaben in Österreich von Unternehmen finanziert werden (7,16 Mrd. Euro). Die F&E-Finanzierung der Unternehmen beinhaltet auch die Ausschüttungen durch die Forschungsprämie, die für 2022 vom Bundesministerium für Finanzen mit 1 Mrd. Euro veranschlagt werden. Vom Staat werden rund 4,7 Mrd. Euro aufgewendet werden, was rund 33 Prozent der F&E-Finanzierung ausmacht. Davon stammt mit 3,9 Mrd. Euro der größte Anteil vom Bund, die Bundesländer tragen etwas über 600 Mio. Euro zur Finanzierung für F&E bei. 2,2 Mrd. Euro (16 Prozent) werden aus dem Ausland finanziert, hauptsächlich von Unternehmen, deren Tochterunternehmen in Österreich F&E betreiben.

„Wir werden die standortrelevante Forschung in Österreich weiter kräftig unterstützen. Mit Initiativen zum Ausbau Österreichs zur Chipschmiede Europas, dem vor kurzem präsentierten 50 Millionen Euro Life Science Paket der Forschungsförderungsgesellschaft, sowie ab Juni mit Initiativen aus dem mit 140 Millionen Euro dotierten Fonds Zukunft Österreich“, so Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck in einer Aussendung.

Österreich hat dritthöchste Forschungsquote in der EU

2020 wies Österreich hinter Schweden (3,53 Prozent) und Belgien (3,48 Prozent) die dritthöchste Forschungsquote innerhalb der EU auf. Mit einer Forschungsquote von 3,14 Prozent in Deutschland und 3,03 Prozent in Dänemark erfüllten zwei weitere Länder das europäische Ziel einer Forschungsquote von 3 Prozent. Mit Finnland (2,94 Prozent) und Frankreich (2,35 Prozent) lagen zwei weitere EU-Staaten über dem EU-Durchschnitt.

Aufgrund des massiven Wirtschaftseinbruchs 2020 stieg die Forschungsquote der EU-27 insgesamt wie in Österreichs von 2019 auf 2020 deutlich von 2,23 Prozent auf 2,32 Prozent an. Dennoch liegt der EU-Durchschnitt teilweise deutlich unter den Forschungsausgaben anderer Wirtschaftsräume. Südkorea gab 4,63 Prozent im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt für Forschung aus, Japan 3,20 Prozent, die Schweiz 3,15 Prozent und die USA 3,08 Prozent (jeweils 2019). Mit 2,23 Prozent war die Forschungsquote Chinas 2019 gleich hoch wie die der Europäischen Union.