Wolle doch jemand den Dienstleister wechseln, seien vor allem Datenschutz und Funktionalität wichtig. Für deren repräsentative Studie wurden 2021 rund 2.000 Personen über Kommunikationsdienste befragt, so die RTR am Donnerstag.
„Multi-Homing“, also eine parallele Nutzung verschiedener Kommunikationsdienste sei bereits gängige Praxis und fördere neue Markteintritte. Dennoch dominiere der bereits etablierte Anbieter WhatsApp den Markt. Grund dafür sei das Nutzungsverhalten der Konsumenten. Diese verwenden zumeist den Kommunikationsanbieter, mit dem sie die meisten ihrer Kontakte erreichen. Zumeist würde der Hauptanbieter gewechselt, wenn Nutzungsbedingungen geändert werden und dadurch Bedenken aufgrund des Datenschutzes aufkämen.
Kommunikationsdienste und wichtige Gatekeeper
Browser und Suchmaschinen würden nur selten gewechselt. Das liege daran, dass die Konsumenten zumeist aus Gewohnheit die bereits vorinstallierten Programme nutzen. Chrome (Google) und Safari (Apple) würden den Browser-Markt dominieren, Google sei mit Abstand die beliebteste Suchmaschine. Die RTR sagt dazu: „Bei Browsern und Suchmaschinen handelt es sich um wichtige „Gatekeeper“, welche einen wesentlichen Einfluss auf die Offenheit des Internets haben.“ Datenschützer würden hier oft eine proaktive Rolle einnehmen und Firefox oder alternative Suchmaschinen nachträglich selbst installieren.
Ebenfalls wurde in der Studie der Medienbehörde die Motivation untersucht, den Handyvertrag zu wechseln. Hier zeigten sich die Österreicher pragmatisch: Ausschlaggebend bei der Wahl des Handytarifs sei für knapp 40 Prozent der Kunden der Preis. Inkludierte Leistungen, Kundenservice und Netzabdeckung seien weitere wichtige Kriterien. Mehr als die Hälfte der Wechsler nahm hier keine Barriere wahr.
„Wir sind also Gewohnheitstiere, wenn es um unsere persönliche Kommunikation geht“, sagt Klaus Steinmaurer, Geschäftsführer der RTR. „In den letzten zwei Jahren haben 19 Prozent der Befragten ihren Handytarif-Anbieter gewechselt. Hingegen haben nur 6 Prozent den Messenger, 8 Prozent den Browser und 5 Prozent die Suchmaschine, welche sie am Handy hauptsächlich nutzen, gewechselt.“ (APA/red)