Die Forschungs- und Wissenschaftsagentur ist mit 500.000 Euro pro Jahr dotiert und Teil der Wirtschafts- und Innovationsstrategie bis 2030, die Anfang des Jahres von der schwarz-grünen Landesregierung präsentiert worden war. „Wirtschaft und Wissenschaft sollen noch enger zusammenrücken“, sagte LR Annette Leja (ÖVP).
Zudem gehe es um die „Vermeidung von Doppelgleisigkeiten“, unterstrich die Gesundheits- und Wissenschaftslandesrätin am Mittwoch im Rahmen einer Pressekonferenz in Innsbruck. Das Land Tirol – gleichermaßen als Träger wissenschaftlicher Einrichtungen und großer Fördergeber – sei sich dem Stellenwert des tertiären Sektors bewusst. „Wir können und müssen noch besser werden“, hielt Leja fest und sah die Schaffung der neuen Agentur als „Weichenstellung“, um den Wissenschaftsstandort Tirol zu stärken, international noch konkurrenzfähiger zu werden und noch mehr Fördermittel – besonders auf EU-Ebene – abzuholen. Die Autonomie der Hochschulen würde selbstverständlich gewahrt werden, so die Landesrätin weiter, der „Strategieprozess“ werde in „kooperativer und interaktiver Weise“ erfolgen.
„Kennt die Szene von innen und außen“
Diesen Strategieprozess legte das Land in die Hände des Medizin-Informatikers Alexander Hörbst, der derzeit auch Professuren an drei der acht wissenschaftlichen Einrichtungen des Landes innehat. „Er kennt die Szene von innen und außen“, hob Leja die Stärken des designierten Geschäftsführers der Forschungs- und Wissenschaftsagentur hervor. Auch Hörbst sprach von der „Notwendigkeit eines akkordierten und mit allen Institutionen abgestimmten Vorgehens“ im Wissenschafts- und Forschungsbereich und ortete „erheblichen Koordinationsbedarf“.
500.000 Euro reichten seiner Ansicht nach zwar als „initiale finanzielle Mittel“. Zu Beginn kümmere sich ein „kleines Team“ um den Aufbau der „kompakten“ Agentur. Auf Nachfrage der Medien ging er davon aus, dass der finanzielle Bedarf mit den Jahren steigen werde. Das Land investiert jährlich 23 Mio. Euro in Forschung. Nun werde er das Gespräch mit den Einrichtungen suchen, um „Lücken und Verbesserungspotenziale zu identifizieren“. So sollen „Kernkompetenzen erkannt und strategische Schwerpunkte gesetzt“ werden. Ziel sei es, die Effizienz zu steigern, sagte Hörbst.
Drohnen würden etwa sowohl am MCI als auch an der Fachhochschule Kufstein entwickelt, nannte der ebenfalls bei der Pressekonferenz anwesende Vorsitzende der Tiroler Hochschulkonferenz, Wolfgang Fleischhacker, ein Beispiel für angesprochene „Doppelgleisigkeiten“. Fleischhacker strich die „bunte Vielfalt an Forschungen, die sich an einem geografisch relativ kleinen Standort verdichtet“, hervor. Aus seiner Sicht als Rektor der Medizinischen Universität Innsbruck betonte Fleischhacker den Vorteil, mit der Forschungs- und Wissenschaftsagentur eine zentrale Anlaufstelle für das Förderungswesen zu haben. (APA/red)