Energieforschung: Ausgaben der öffentlichen Hand massiv gestiegen 

20. Juni 2022 Drucken
Energieforschung: Ausgaben der öffentlichen Hand massiv gestiegen 
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Die öffentliche Hand hat 2021 für Energieforschung 224,1 Mio. Euro aufgewendet. Das sind um knapp 69 Mio. Euro bzw. 44,4 Prozent mehr als im Jahr davor.

Das ist der mit Abstand höchste bisher in Österreich erhobene Wert im Bereich der Energieforschung, wie aus dem neuen Energieforschungsbericht der Österreichischen Energieagentur hervorgeht. Insgesamt wurden im Vorjahr rund 1.200 Forschungs-, Entwicklungs- und Demonstrationsprojekte erfasst.

Das Gros der Mittel (62,4 Prozent) wurde für angewandte Energieforschung eingesetzt, 18,6 Prozent gingen in experimentelle Entwicklung und 15,4 Prozent wurden für erstmalige Demonstration aufgewendet. Gering ist der Anteil für die energiebezogene Grundlagenforschung mit 3,5 Prozent.

Thematisch an erster Stelle liegt wie in den Jahren zuvor der Bereich „Energieeffizienz“ mit Aufwendungen in Höhe von 96 Mio. Euro (plus 19,2 Mio. Euro gegenüber 2020). Mit Abstand folgen die Bereiche „Übertragung, Speicher und andere“ mit 45,1 Mio. Euro (plus 12,7 Mio. Euro) und „Wasserstoff und Brennstoffzellen“ mit 41,1 Mio. Euro (plus 32,5 Mio. Euro).

Jeweils rund 20 Mio. Euro gingen in die Bereiche „Erneuerbare Energie“ (minus 1 Mio. Euro) und „Querschnittsthemen“ (plus 6,4 Mio. Euro). Vergleichsweise gering sind die Aufwendungen für Forschung im Bereich „Kernenergie“ (1,6 Mio. Euro) und für „Fossile Energie“ (0,8 Mio. Euro).

Energieforschung: Bedeutung für die Energiewende

Von den Finanzierungsquellen her kamen 2021 von den Bundesministerien 76,5 Mio. Euro (plus 82 Prozent), vom Klima- und Energiefonds 69,9 Mio. Euro (plus 60 Prozent) und den Bundesländern 5,5 Mio. Euro (minus 7 Prozent). Über die Basisprogramme der Forschungsförderungsgesellschaft FFG wurde Energieforschung im Ausmaß von 17,9 Mio. Euro (plus/minus null) gefördert, über den Wissenschaftsfonds FWF 1,6 Mio. Euro (minus 32 Prozent).

Außeruniversitäre Forschungseinrichtungen wendeten 36,7 Mio. Euro (plus 27 Prozent) für Energieforschung auf. Der Mitteleinsatz an den Fachhochschulen in diesem Bereich betrug 1,64 Mio. Euro (minus 6 Prozent), jener an den Universitäten 14,2 Mio. Euro (plus 12 Prozent).

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) hob in einem der APA übermittelten Statement die Bedeutung der Forschung für den Ausbau der erneuerbaren Energie in Österreich hervor, der notwendig für den Ausstieg aus russischem Gas sei. „Jedes Windrad, das wir aufstellen, jede Photovoltaik-Anlage, die wir montieren, bringt uns ein Stück Unabhängigkeit zurück“, so Gewessler. (APA/red)