Der Fachkräftemangel macht sich mittlerweile quer durch alle Branchen bemerkbar, nahezu überall wird händeringend nach guten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gesucht. Umso wichtiger ist es für Arbeitgeber zu verstehen, welche Erwartungen junge Menschen an ihren Beruf stellen und wie man sie am besten anspricht“, sagt Jubin Honarfar, CEO und Founder von whatchado. Das im Job zu erwartende Aufgabengebiet ist für 91 Prozent der Befragten für die Entscheidung, sich für einen Job zu bewerben, ausschlaggebend und liegt damit sogar vor dem ausgeschriebenen Gehalt, welches für 84 Prozent sehr wichtig bzw. wichtig ist. 74 Prozent erwarten sich darüber hinaus Weiterbildungsmöglichkeiten für Mitarbeiter:innen, für Studierende haben diese mit 82 Prozent Zustimmung gar einen leicht höheren Stellenwert als das Gehalt mit 80 Prozent.
Besonders überraschend ist aber die Haltung der jungen Generation zu Klimaschutz und Home-Office: Entgegen der öffentlichen Diskussion ist im Durchschnitt nur 30 Prozent der Befragten das betriebliche Engagement des Unternehmens gegen den Klimaschutz ein großes Anliegen und für die Wahl des Arbeitgebers sehr wichtig bzw. wichtig. Die Möglichkeit für Home-Office ist für 40 Prozent relevant, wobei sich hier ein deutlicher Unterschied zwischen den Teilnehmer:innen basierend auf ihrer Berufserfahrung feststellen lässt: Für 49 Prozent der Berufserfahrenen ist Home-Office für die Entscheidung, sich für einen Job zu bewerben, sehr relevant, womit hingegen nur 36 Prozent der Schüler:innen übereinstimmen.
Fehlendes Home-Office kein Kündigungsgrund
Die andauernde Corona-Pandemie und die dadurch ausgelösten Verwerfungen am Jobmarkt haben diversen Studien zufolge erhebliche Auswirkungen auf die Wechselbereitschaft von Arbeitnehmer:innen. Laut der aktuellen whatchado-Umfrage ist für 68 Prozent ein besseres Angebot bezogen auf Gehalt oder Benefits für einen Jobwechsel ausschlaggebend. 63 Prozent der Teilnehmer:innen würden den Arbeitgeber wechseln, wenn sich ihre Tätigkeiten anders gestalten, als erwartet. Für Studierende und Berufserfahrene ist dieses Kriterium mit 77 Prozent bzw. 72 Prozent sogar wichtiger als ein attraktiveres Gehaltsangebot.
Unter den Berufserfahrenen sind zudem für 62 Prozent zu wenig Wertschätzung und für 69 Prozent ein schlechtes Verhältnis zum bzw. zur Vorgesetzten für einen Wechsel sehr relevant. Ohne die Möglichkeit zur Weiterentwicklung denken 58 Prozent aller Befragten an einen Wechsel. Den überraschenden letzten Platz belegte hierbei die Möglichkeit für Home-Office. Für nur 15 Prozent aller Teilnehmer:innen wäre es ein Kündigungsgrund, wenn keine Möglichkeit für Home-Office bestünde. Allerdings zeigten sich auch hier deutliche Unterschiede: während 21 Prozent der Studierenden und 20 Prozent der Berufserfahrenen die fehlende Möglichkeit für Home-Office als sehr relevant für einen Jobwechsel bewerteten, taten dies nur 13 Prozent der Schüler:innen bzw. Lehrlinge.
Arbeitgeberattraktivität: Wie man junge Talente erreicht
Auch für das Recruiting ergeben sich aus der Befragung spannende Implikationen, zeigt sich doch, dass traditionelle Methoden bei den Jungen wenig punkten. Nur 18 Prozent der Teilnehmer:innen ist ein persönliches Kennenlernen des zukünftigen Arbeitgebers auf einem Karriere-Event wichtig. Auch anonyme Arbeitgeber-Bewertungen auf frei zugänglichen Online-Portalen sind für nur 30 Prozent für die Arbeitgeberwahl relevant. Viel erfolgsversprechender sind hingegen aussagekräftige Stellenausschreibungen (Zustimmung von 68 Prozent) und authentische Einblicke, vor allem in die Unternehmenskultur (66 Prozent). Auch direkte (Video-)Erfahrungsberichte von tatsächlichen Mitarbeiter*innen sind für 56 Prozent der Befragten sehr relevant.
„Die Umfrageergebnisse zeigen, wie wichtig eine ehrliche Darstellung der zu erwartenden Tätigkeiten und eine gute Entlohnung sind. Junge Bewerberinnen und Bewerber möchten genau wissen, was sie in einem Job erwartet. Die Forderung nach detaillierten Stellenbeschreibungen, interessanten Aufgaben und tiefen, authentischen Einblicken in die Unternehmen macht dies deutlich und zeigt, dass wir mit unserem Angebot einen Nerv treffen. Um junge Talente anzuziehen, sollten Arbeitgeber durchaus mutig sein und unkonventionelle Wege beschreiten“, so Jubin Honarfar.