Als Maßnahme gegen den Personalmangel schlägt WKÖ-Gastronomieobmann Mario Pulker vor, Arbeitskräfte für die Gastronomiebranche auch aus anderen Ländern zu holen. „Wir plädieren dafür, dass jeder, der in Österreich arbeiten will, auch hier arbeiten kann“, sagte Pulker. Er bezog sich dabei sowohl auf Menschen aus dem EU-Ausland als auch aus Drittstaaten: „Warum nicht, solange der kommt und arbeitet“. Dazu müsse man die notwendigen gesetzlichen Rahmenbedingungen schaffen.
Beim AMS müsse „noch einmal ordentlich durchgesiebt“ werden. Dort gebe es noch viele, die „in der sozialen Hängematte liegen und das System ausnutzen“. Jede Bezirksstelle sei hier gefordert „sich ihre Pappenheimer anzuschauen, und zu schauen, wer wirklich nicht arbeitsfähig ist“, so der Branchenvertreter. Dass Betriebe einerseits keine Arbeitskräfte finden und ihre Öffnungszeiten einschränken müssen, während auf der anderen Seite Leute nicht arbeiten gehen und „in die Luft schauen“, sei auch im Sozialstaat nicht vertretbar.
Die Belastung durch die steigenden Preise zeige sich vor allem bei Lebensmitteln und Energie: „Wir sehen, dass die Leute zurückhaltender werden, weil sie spüren, dass im Börserl weniger ist“. In diesem Kontext fürchtet Pulker für heuer auch einen „ordentlichen Anstieg der Insolvenzen“.
Kein Lockdown erwartet
Wie sich Corona weiter auf die Branche auswirken wird, werde vor allem davon abhängen, wie sich die Spitalszahlen entwickeln: „Wenn Corona immer mehr zu einer Grippe wird, wird es glimpflich, wenn die Erkrankungen massiv sind, fürchten wir natürlich Einbußen“, sagte Pulker. Einen Lockdown wird es aus Sicht des Branchenvertreters nicht mehr geben, außer wenn sich eine Coronavariante mit besonders hohen Sterberaten durchsetzt. „Weder die Bevölkerung, noch die Gastronomiebetriebe würden das noch mal mitmachen“.
Auf steigende Zahlen könne man aber reagieren: „Die Präventionsmaßnahmen liegen in der Schublade“, auch die Wiedereinführung der Maskenpflicht sei in Ordnung, „das ist unser geringstes Problem“. Aber: „Einschränkungen bei Gästezahlen oder Sperrzeiten wird es mit uns nicht mehr spielen“, so Pulker abschließend. (APA/red)