Der Anteil innovativer Unternehmen in Österreich ist im Zeitraum von 2018 bis 2020 auf 60 Prozent leicht zurück gegangen. In der vorangegangenen Periode von 2016 bis 2018 hatten 62,6 Prozent der Unternehmen Innovationstätigkeiten gesetzt. Insgesamt haben 57 Prozent aller Unternehmen entweder eine Produkt- oder eine Geschäftsprozessinnovation eingeführt. Rund 3 Prozent aller Unternehmen haben nur Innovationstätigkeiten gesetzt, die noch andauerten, vorzeitig abgebrochen wurden oder abgeschlossen wurden, ohne dass eine Innovation eingeführt wurde. Grund für den Rückgang war vor allem die Corona-Krise. Das geht aus einer Untersuchung der Statistik Austria hervor.
Sowohl der Anteil der Unternehmen, die neue oder verbesserte Waren oder Dienstleistungen eingeführt haben (Produktinnovatoren) ist zurückgegangen (2016-2018: 34,6 Prozent, 2018-2020: 32,3 Prozent) als auch jener der Unternehmen, die neue oder verbesserte Geschäftsprozesse eingeführt haben (2016-2018: 55,2 Prozent, 2018- 2020: 51,7 Prozent).
Innovation: Ausgaben trotz Krise gestiegen
Trotz Krise sind die Innovationsausgaben insgesamt von 2018 auf 2020 von 9,8 Mrd. auf 11,1 Mrd. Euro angestiegen. Da gleichzeitig die Gesamtumsätze in diesem Zeitraum gefallen sind, ist der Anteil der Innovationsausgaben am Umsatz von 2,1 Prozent auf 2,3 Prozent angestiegen. Der Anteil an innovativen Unternehmen steigt auch mit der Größe der Unternehmen. Während 9 von 10 Unternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten Innovationsaktivitäten setzten, lag dieser Anteil bei den mittelgroßen Unternehmen mit 75,6 Prozent und bei kleinen Unternehmen (10 bis 49 Beschäftigte) mit 54,6 Prozent deutlich unter jenem der Großen. Auch Unternehmen der Sachgüterproduktion sind etwas öfter innovationsaktiv als Dienstleistungsunternehmen. Unter ersteren setzten 63,9 Prozent zwischen 2018 und 2020 Innovationstätig- keiten, unter letzteren 58,4 Prozent.
Fachkräftemangel weiterhin größtes Innovationshindernis
Für 18,6 Prozent aller Unternehmen war der Mangel an qualifizierten Beschäftigten ein Hindernis für Innovationen, das laut eigener Einschätzung mit „großer“ Wichtigkeit beurteilt wurde. Dies war auch schon bei der vorangegangenen Innovationserhebung die am öftesten genannte Kategorie. Finanzielle Gründe, wie z.B. zu hohe Innovationskosten, die von 10,2 Prozent als sehr wichtig eingeschätzt wurden, spielen eine geringere Rolle. Für Unternehmen, die selbst Innovationsaktivitäten durchführen, ist der Beschäftigtenmangel sogar noch öfter ein Innovationshemmnis von großer Wichtigkeit (21,6 Prozent) als für Nicht-Innovatoren (14,0 Prozent). (APA/red)