Teuerung legte auf 8,7 Prozent weiter zu

19. Juli 2022 Drucken
Teuerung legte auf 8,7 Prozent weiter zu
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Das Leben in Österreich hat sich im Juni noch mehr verteuert. Erneute Preisschübe bei Treibstoffen, Nahrungsmitteln, Haushaltsenergie und in der Gastronomie haben die Inflation auf 8,7 Prozent schnellen lassen.

Das ist die höchste Rate seit 47 Jahren. Besonders spürbar war die Teuerung auch beim wöchentlichen Einkauf. Der Miniwarenkorb, der neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, ist im Jahresvergleich um fast 19 Prozent gestiegen. Dieseltreibstoff verteuerte sich gegenüber Juni 2021 um rund 65 Prozent, Superbenzin um etwa 61 Prozent, zeigen die Daten der Statistik Austria vom Dienstag. Die Preise für Heizöl haben sich im Jahresvergleich im Rahmen der Teuerung mehr als verdoppelt, der Arbeitspreis für Gas stieg im Schnitt um 78 Prozent.

Auch im Supermarkt muss man deutlich mehr bezahlen als noch vor einem Jahr. Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke verteuerten sich durchschnittlich um 11 Prozent. Milch, Käse und Eier wurden im Schnitt sogar um 16 Prozent teurer, auch bei Brot und Getreideerzeugnissen (plus 11 Prozent) nahm der Preisdruck stark zu, ebenso bei Fleisch (plus 13 Prozent). Butter kostete im Juni im Schnitt über ein Drittel (36 Prozent) mehr als noch vor einem Jahr.

Inflation bedingt Teuerung

Hohe Rohstoffpreise und die ökonomischen Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine treiben die Inflation 2022 auf einen Jahreswert, der zuletzt während der ersten Rohölkrise in den 1970er Jahren übertroffen wurde. Laut OeNB hat die Verteuerung der Energiepreise einzelne Haushalte unterschiedlich stark getroffen.

Obwohl die Energiepreise 2022 um durchschnittlich knapp 40 Prozent über dem Vorjahr liegen, sollte sich die Situation auf den Energiemärkten bis zum Jahresende entspannen; unter der Voraussetzung, dass Energieträger aufgrund des Kriegs in der Ukraine nicht rationiert werden. Die Inflationsrate für Nahrungsmittel wird in diesem Jahr auf 8,0 Prozent steigen. Einerseits kommt es aufgrund des Kriegs in der Ukraine zu einer Angebotsverknappung bei Agrarrohstoffen, andererseits verteuern die Energiepreise die Produktionskosten. Bei Industriegütern ohne Energie sorgen Angebotsengpässe sowie die dynamische Entwicklung bei den industriellen Erzeugerpreisen für einen anhaltenden Preisdruck und einen Anstieg der Preise um durchschnittlich 4,9 Prozent im Jahr 2022. (APA/red)