Österreich hat sich zum Ziel gesetzt, bis spätestens 2040 klimaneutral zu sein. Wie aktuelle Entwicklungen zeigen, ist eine erfolgreiche grüne Transformation auch im Hinblick auf die hohe Abhängigkeit von russischer Energie von elementarer Bedeutung. Laut der im Mai und Juni durchgeführten OeKB-Kundenbefragung planen heimische Exportunternehmen in den nächsten drei Jahren dementsprechend nachhaltige Investitionen. Die am häufigsten genannten Bereiche sind Energie- und Ressourceneffizienz mit 90 Prozent bzw. 89 Prozent. In Abfallvermeidung (78 Prozent) und C02-Reduktion (74 Prozent) sind ebenfalls Investitionen geplant. Mit deutlichem Abstand folgen Luftreinigung sowie Lärm-, Erschütterungs- und Gewässerschutz.
Die von der Oesterreichischen Kontrollbank AG (OeKB) zusammen mit INTEGRAL Markt- und Meinungsforschung durchgeführte Kundenumfrage zeigt, dass rund drei Viertel der befragten Exporteure in die Abfallvermeidung und CO2-Reduktion investieren wollen. Als größte Herausforderung bei der grünen Transformation gilt die fehlende Bereitschaft am Markt, notwendige Mehrkosten zu bezahlen.
Bei der Frage nach den größten Herausforderungen auf dem Weg zur grünen Transformation nennen 75 Prozent der befragten Exportunternehmen die fehlende Bereitschaft am Markt, Mehrkosten zu bezahlen. Die EU-Taxonomie-Anforderungen zählen für jedes dritte Unternehmen zu den größten Herausforderungen. Andere Sachverhalte, wie z.B. rechtliche Rahmenbedingungen oder fehlendes Know-how, werden in geringerem Umfang genannt.
Anreize für mehr Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaschutz
„Mit der „Exportinvest Green“ haben österreichische Exportunternehmen seit Juni 2019 die Möglichkeit, bei Neu- und Ersatzinvestitionen zur Umweltentlastung zusätzliche 20 Prozent der Investitionssumme mit den attraktiven OeKB-Konditionen zu finanzieren. Und bei den letzten Sommer erarbeiteten „Exportimpulsen“ setzten wir gezielte Anreize für grüne Investitionen. So können bei besonders nachhaltigen Projekten mit positiven Auswirkungen auf die Umwelt die Haftungsquoten erhöht werden, was sowohl für Inlands- als auch Auslandsinvestitionen gilt. Zudem kann bei Exportgarantien der österreichische Wertschöpfungsanteil auf bis zu 25 Prozent reduziert werden, wenn die gedeckten Geschäfte sehr positive Auswirkungen auf die Umweltsituation haben oder einen hohen Digitalisierungsgrad aufweisen“, sagt Helmut Bernkopf, der im OeKB-Vorstand für den Bereich Export Services zuständig ist.