Start-ups schnappen sich die besten Talente

22. Juli 2022 Drucken
Start-ups schnappen sich die besten Talente
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In Österreich rechnet man für das kommende Jahr mit einem deutlich erhöhten Rekrutierungsbedarf – und das bei erschwerten Bedingungen. Eine Studie von Universum, einem Unternehmen der StepStone-Gruppe, zeigt fundamentale Änderungen am Talentmarkt.

Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen geben an, dass sie 2023 mehr Personal als im laufenden Jahr benötigen werden, wobei 71 Prozent davon ausgehen, dass sich die Suche nach passenden Fachkräften in den nächsten zwölf Monaten eher schwieriger gestalten wird, als zuletzt. Dazu kommt die Konkurrenz aus dem Start-up-Feld: 83 Prozent aller österreichischen Unternehmen sind besorgt, dass ihnen Start-ups beim Recruiting junger, talentierter Fachkräfte den Rang ablaufen und ihnen die besten Talente vor der Nase wegschnappen. „Start-ups punkten bei Nachwuchstalenten mit flachen Hierarchien, flexiblen Arbeitsmodellen und innovationsgetriebenen Herausforderungen“, sagt Nikolai Dürhammer, Geschäftsführer von StepStone Österreich. „Junge Fachkräfte schätzen das dynamische Umfeld.“

Employer Branding hat absolute Priorität

Die Lösung im Wettbewerb um die besten Köpfe sehen Personalverantwortliche in einer starken Arbeitgebermarke: Für 91 Prozent aller befragten Unternehmen in Österreich hat Employer Branding im kommenden Jahr absolute Priorität. Das ist nicht nur einmalig im DACH-Raum, sondern auch im weltweiten Vergleich der höchste Wert (DACH: 79 Prozent; global: 70 Prozent).

„Talentierte und gefragte Arbeitskräfte suchen nicht einfach einen Job, sie suchen einen Job der wirklich zu ihnen und perfekt in ihr Leben passt. Damit sie das beurteilen können, muss man als Arbeitgeber greifbar und spürbar werden“, so Dürhammer. „Die hohe Bedeutung von Employer Branding wird sich in absehbarer Zeit daher wohl kaum ändern.“ Leisten muss die Arbeitgebermarke dabei einiges: Neben der Steigerung der allgemeinen Bekanntheit des Arbeitgebers soll die Employer Brand auch die Mitarbeiter:innenbindung verbessern, Markenbotschafter:innen fördern und das Engagement von Mitarbeiter:innen stärken.

Die besten Arbeitgebermarken sind datenbasiert

Dabei zeigt sich: Die besten Arbeitgebermarken setzen auf datenbasierte Personas, um ihr Employer Branding für bestimmte Regionen, Funktionen und Personen zu personalisieren. Allerdings nutzt nur knapp jedes fünfte österreichische Unternehmen (19 Prozent) eine datengestützte Entscheidungsfindung im Recruiting – und lässt damit wertvolles Potenzial liegen, so Daniel Hauser, Employer-Branding-Spezialist bei Universum. „Daten im Employer Branding sind nicht nur wichtig, um die Aktivitäten zur Gewinnung von Talenten produktiv und effizient zu gestalten, sondern auch, um effektiv und sinnvoll zu investieren und den entsprechenden ROI zu messen. Das gilt vor allem jetzt, wo der Recruitingbedarf auf der einen Seite steigt, Qualität und Größe des Talentpools andererseits jedoch schrumpfen“, so Hauser.