Bei Online-Events sinkt die Aufmerksamkeit

01. September 2022 Drucken
Bei Online-Events sinkt die Aufmerksamkeit
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Die Art und Weise, wie Unternehmen Veranstaltungen für Kunden, Partner oder Mitarbeiter organisieren, hat sich in den vergangenen zwei Jahren radikal verändert. Gerade während der Pandemie bestimmten Online-Events stark das Geschäftsleben und brachten zahlreiche Vorteile, aber auch Nachteile mit sich.

Laut einer Studie von Invitario planen Unternehmen für die kommenden 12 Monate tendenziell deutlich mehr oder zumindest gleich viele Business-Events als im Jahr vor der Pandemie. „Es gibt jedoch einen Trend in Richtung kleinerer Veranstaltungen mit weniger Teilnehmer:innen. Gerade das Networking ist das wichtigste Ziel bei Business-Events – sowohl für Unternehmen als auch den persönlichen beruflichen Erfolg der Teilnehmer:innen“, so Stefan Grossek, Co-Founder und Geschäftsführer Invitario. Bei hybriden Veranstaltungen zeigten die Studienteilnehmer:innen eine klare Präferenz für die Teilnahme vor Ort. Mehr als die Hälfte (53 Prozent) bevorzugt die Teilnahme vor Ort und nur 5 Prozent wollen grundsätzlich lieber virtuell dabei sein. Die übrigen 42 Prozent machen Ihre Entscheidung von der Veranstaltung abhängig.

Online: Kaum Aufmerksamkeit, aber Wunsch nach mehr Interaktion

Jede Eventart punktet bei den Teilnehmer:innen mit unterschiedlichen Kriterien, die sich diametral zueinander verhalten: Während laut der Studie Networking und die emotionale Erfahrung die beiden entscheidenden Faktoren für die Teilnahme an einem klassischen Live-Event sind, sind das genau jene Punkte, bei denen Online-Events am schlechtesten abschneiden. Laut den Studienautoren gilt für Online-Events: „Networking funktioniert aus Sicht der Teilnehmer:innen nicht, dafür aber die Vermittlung von Wissen“. Zwei Drittel (66 Prozent) bewerten die Vermittlung von Inhalten als sehr gut (12 Prozent) oder eher gut (54 Prozent) und nur 6 Prozent sind damit nicht zufrieden. Auch die technische Qualität wird positiv bewertet. Mehr als die Hälfte der Teilnehmer:innen empfindet diese als sehr gut (11 Prozent) oder gut (48 Prozent).

Dennoch sind Online-Events für die Studienteilnehmer:innen kein Ersatz für Präsenzveranstaltungen. Die größten Schwächen von Online-Events liegen laut den Befragten in den eingeschränkten Möglichkeiten für Networking und Interaktion mit anderen Veranstaltungsteilnehmer:innen und dem Gastgeber. Über zwei Drittel (67 Prozent) bewerten die beschränkten Möglichkeiten zur Interaktion während eines virtuellen Events als sehr schlecht (38 Prozent) oder eher schlecht (29 Prozent).

Stefan Grossek sieht die eingeschränkten Möglichkeiten der Interaktion als einen der Hauptgründe für das schlechte Abschneiden von Online-Events bei der Aufmerksamkeit der Teilnehmer:innen: So geben 96 Prozent der Teilnehmer von Online-Events an, sich nicht voll auf den Inhalt der Veranstaltung zu konzentrieren. Am häufigsten wird nebenbei im Internet gesurft, Social Media konsumiert, telefoniert oder es werden E-Mails geschrieben.