Österreicher:innen sind nicht bereit, für einen neuen Job umzuziehen. Das ergibt ein Online-Stimmungsbild der Job-Plattform hokify. Rund 70 Prozent der Befragten gaben an, dass sie nicht bereit sind, für einen neuen Job umzuziehen. Einem Umzug auf Zeit sind die Befragten hingegen eher aufgeschlossen. Zudem zeigt sich ein deutlicher Unterschied bei der Umzugsbereitschaft nach Bildungsgrad: Akademiker:innen sind dreimal mobiler als Fachkräfte.
Fachkräfte und Befragte mit abgeschlossener Lehre zeigen die niedrigste Bereitschaft, für einen Job den Wohnort zu wechseln: nur 20 Prozent wollen für einen neuen Job umziehen. Im Unterschied dazu sind befragte Akademiker:innen drei Mal so oft bereit, den Wohnort für einen Job zu wechseln. Laut hokify bewerben sich rund 15 Prozent aller Jobsuchenden für Stellen bis zu 150 Kilometer entfernt von ihrem Wohnort. Es gibt also durchaus eine Gruppe an Jobsuchenden, die für einen Umzug oder zum Pendeln bereit ist.
Job & Umzug auf Zeit
Ein Zeitarbeitsverhältnis oder Leiharbeit einzugehen und damit ein möglicher Wohnortwechsel auf Zeit, können sich 46 Prozent aller Befragten vorstellen. Auch hier zeigt sich ein Unterschied nach Bildungsabschluss: Zwei Drittel der Befragten mit Pflichtschulabschluss beziehungsweise ohne Berufsausbildung sind bereit, einen zeitlich begrenzten Job auszuüben. Hingegen sind Befragte mit abgeschlossener Fachschule (30%) und mit Berufsausbildung (43%) deutlich seltener bereit, ein Zeitarbeitsverhältnis einzugehen.
Die Bereitschaft zur beruflichen Mobilität ist in Österreich niedrig, unter Anderem weil ein Ortswechsel für den Job nicht immer ohne Weiteres umsetzbar ist. Speziell beim Berufseinstieg kann ein Umzug für jedoch ein wichtiges Sprungbrett für die Karriere sein. Später, besonders mit der eigenen Familie, ist es oft schwierig, für den Job umzuziehen. “Auch finanziell kann ein Ortswechsel eine zusätzliche Belastung für Jobsuchende darstellen, hier müssen Unternehmen unterstützend agieren, um talentierte Bewerber:innen zu gew:innen.“ so Karl Edlbauer, Geschäftsführer bei hokify.
Gegenmaßnahme Home-Office
Home-Office und hybride Arbeitszeitmodelle können eine Chance sein, das Gefälle zwischen offenen Stellen und verfügbaren Arbeitskräften auszugleichen, zumindest dort, wo Home-Office möglich ist. “Unternehmen müssen zunehmend auf hybride Arbeitsmodelle und Home-Office setzen. Qualifizierte Arbeitskräfte können damit ortsungebunden eingesetzt werden. In Branchen, die diese Möglichkeit nicht haben, können flexible Arbeitszeiten, selbstständige Zeiteinteilung sowie attraktive Benefits und Unterstützung beim Ortswechsel offene Stellen für Jobsuchende attraktiver machen.” empfiehlt Edlbauer.