Arbeitsmarkt: Aktuelle Ereignisse belasten junge Österreicher:innen

02. November 2022 Drucken
Arbeitsmarkt: Aktuelle Ereignisse belasten junge Österreicher:innen
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Die Trend-Studie „Jugend in Österreich Sommer 2022“ über die aktuelle Stimmungslage der Österreicher:innen zwischen 14 und 29 Jahren zeigen die Sorgen mit der finanziellen Situation, der Gefahr eines Krieges in Europa, dem Klimawandel und die eigene psychische Gesundheit. Welche Anforderungen stellt diese Situation an Arbeitgeber:innen und Führungskräfte? Welche Angebote braucht es jetzt, um bestehende Mitarbeiter:innen zu binden und neue zu gewinnen?

Zwei Drittel der jungen Österreicher:innen machen sich Sorgen aufgrund der aktuellen Ereignisse. Diese belasten die Menschen. Stress, Erschöpfung, Selbstzweifel, Antriebslosigkeit sind die augepägstesten Symptome. Junge Frauen sind davon weit stärker betroffen als junge Männer. Das wirkt sich generell auch auf ihre Leistungsfähigkeit aus, was wiederum Konsequenzen für den Arbeitsmarkt hat. Hier sind Unternehmen gefordert, auf diese ernstzunehmenden Entwicklungen einzugehen. Am schwierigsten schaffen es die jungen Österreicher:innen, Probleme betreffend der psychischen Gesundheit und ihrer finanziellen Lage selbst zu bewältigen.

Unterstützung wird bei psychischer Belastung auch von den Arbeitgeber:innen und Führungskräften erwartet. Hier geht es nicht vorrangig darum, therapeutische Leistungen zu erbringen, sondern empathisch auf jede:n Einzelne:n einzugehen, um vorrangig Verständnis für die Situation zu zeigen und – wo möglich – konkrete entlastende Unterstützungsangebote zu organisieren.

Mehr als bei den psychischen Belastungen wird von Unternehmen eine direkte Unterstützung hinsichtlich der Verbesserung der finanziellen Lage gefordert: Von den 20 bis 29-Jährigen signifikant stärker als von den Jüngeren. Die Teuerungsprämie ist dazu ein wichtiger Beitrag. Aber auch eine Zusammenführung der Arbeitszeit oder Fahrgemeinschaften, um die Fahrtkosten zu reduzieren, bzw. eine Erhöhung der Arbeitszeit, mehr Home-Office oder ein Klimaticket können helfen.

Arbeitsmarkt: Mehr Transparenz bei Einkommen gefordert

Um attraktiv für Berwerber:innen zu sein, muss das Einkommen trasparent und auch realistisch kommuniziert werden. Die Jugend will konkret wissen, ob sie sich ihr Leben mit dem Gehalt finanzieren können. Neben dem guten Arbeitsklima ist die Nähe zum Wohnort ein wichtiges Kriterium bei der Arbeitgeberwahl gworden. Hier können jene KMUs in den Pendlergemeinden punkten, die jetzt die Chance bekommen „Auspendler:innen“ zu sich zu holen.

Junge Menschen sind definitiv auf der Suche nach einer Verbesserung Ihrer Arbeits- und Lebenssituation. Daher werden jene Arbeitgeber:innen die besseren Karten haben, wenn sie einerseits verlässliche und transparente Informationen zur erwartenden Entlohnung und gleichzeitig eine gute Arbeitsatmosphäre bieten können. Am effektivsten sind persönliche Kennenlernmöglichkeiten noch vor der Entscheidung für eine Bewerbung.

Der Autor Heinz Herczeg ist Gründer und Geschäftsführender Gesellschafter der lifeCREATOR CONSULTING GmbH.