Das Stromverbrauchsreduktionsgesetz (SVRG) hat zum Ziel, den Stromverbrauch in „Spitzenzeiten“ (8 bis 12 Uhr sowie 17 bis 19 Uhr) um durchschnittlich mindestens fünf Prozent zu reduzieren und soll zum Stromsparen anregen. Angesprochen werden aufgrund der Energiemengen Großverbraucher.
Mitmachen können alle Verbraucher, die sich bereit erklären mindestens 2 MWh in zwei Stunden als mögliche Flexibilität innerhalb der Hauptverbrauchszeiten zur Verfügung zu stellen. Ob dies seitens APG dann auch tatsächlich abgerufen wird, ist von der engenergiewirtschaftlichen Situation zur angebotenen Stunde abhängig. Vor allem gehe es dabei darum, ob der Spitzenverbrauch zu einem hohen Anteil durch erneuerbare Stromerzeugung gedeckt werden kann. So sollen die Strompreise sinken, der Verbrauch von fossilen Brennstoffen minimiert und das Risiko von Versorgungsengpässen gesenkt werden. Die Maßnahmen sollen auf Freiwilligkeit basieren.
Stromsparen durch Flexibilität
Konkret geht es um ein Demand-Side-Response (DSR) Stromsparprodukt. Dabei geht es um die Steuerung der Nachfrage bei Abnehmern in Industrie, Gewerbe und Privathaushalten. Laut Austrian Power Grid (APG) wird es möglich, die Flexibilität von Verbrauchern mittels einer Reduktion des Stromverbrauchs oder dessen Verschiebung außerhalb der Hauptverbrauchszeiten, preisdämpfend und systemdienlich nutzbar zu machen.
Die ersten Ausschreibungen sind aktuell für Anfang Jänner vorgesehen. Infos gibt es hier, Interesse kann hier vorgemerkt werden. Für 19. Dezember ist zudem ein sogenanntes Sondermarktforum vorgesehen, in dem APG alle Interessenten detailliert zum neuen Produkt und den Ausschreibungsbedingungen informiert. Gemäß dem Regierungsbeschluss steht für den Plan ein Gesamtvolumen von bis zu 100 Millionen Euro bis zum 31. März 2023 zur Verfügung, so APG.
Das Demand-Side-Response-Produkt ist laut APG ein weiterer wesentlicher Schritt nach dem Powermonitor als Prognosewerkzeug für Privathaushalte und sonstige Verbraucher, um einerseits das Bewusstsein für die „besten“ Stromsparstunden zu schaffen und andererseits das Einsparziel von fünf Prozent innerhalb dieser Spitzenstromzeiten auch tatsächlich umsetzbar zu machen. Der Powermonitor ist bereits seit 1.12.2022 abrufbar und bildet die Grundlage für die Abrufzeiten des neuen Demand Side Response-Produkts.
Die APG bereitet auf Basis des Gesetzes die vertraglichen, technischen und organisatorischen Maßnahmen für die erfolgreiche Implementierung bzw. Vorbereitung der ersten Ausschreibung vor. „Stromsparen ist das Gebot der Stunde für Wirtschaft, Industrie und Gesellschaft“, so APG-Sprecher Christoph Schuh. „Je mehr Verbraucher sich an diesem Modell beteiligen, desto höher ist der dämpfende Effekt auf den Gasverbrauch und die Strompreise zu Spitzenzeiten und umso größer wird der Sparerfolg für Österreich sein.“ Gleichzeitig sei es auch das erste breite Produkt, um Flexibilität von Verbrauchern systemsichernd zu nutzen. (APA/red)