Gender Pay Gap: Einkommensunterschiede werden wieder größer

15. Februar 2023 Drucken
Gender Pay Gap: Einkommensunterschiede werden wieder größer
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Der Equal Pay Day rückt erstmals in der Geschichte seiner Berechnung nach hinten. Der Aktionstag fällt heuer auf den 16. Februar. Er zeigt auf, wie groß die Einkommensdifferenz zwischen Männern und Frauen ist, wenn sie die gleiche oder gleichwertige Arbeit verrichten.

Mit der Frage „Zahlt es sich aus, ein Mann zu sein?“ macht das internationale Frauennetzwerk BPW (Business and Professional Women) dieses Jahr auf den Equal Pay Day aufmerksam. BPW berechnet seit 2009 den Equal Pay Day (EPD) für Österreich. Die Zahlen für den EPD 2023 basieren auf der Einkommensstatistik 2021.

„Auch 2021 war geprägt von Lockdowns, Schulschließungen, erweiterten Betreuungspflichten, Homeoffice und Kurzarbeit. Gegenüber 2020 hat sich die Situation zwar eingependelt, aber für Frauen nicht verbessert“, sagt Cornelia Pessenlehner, Präsidentin von BPW Austria. Die Pandemie hat viele Frauen in die Teilzeit oder ganz aus dem Job gedrängt. Diese Frauen fallen aus der Statistik. Diese vergleicht ausschließlich ganzjährig vollbeschäftigte Arbeitnehmer:innen.

Gender Pay Gap beträgt in Österreich 6.000 Euro

Aktuell beläuft sich der Gender Pay Gap auf 13 Prozent. Das sind 47 Kalendertage, die Frauen rechnerisch unbezahlt arbeiten. Im Österreichschnitt ergibt das eine Differenz von ca. 6.000 Euro / Jahr. Hochgerechnet auf ein Arbeitsleben von 40 Jahren könnte Frau sich um dieses Geld eine Eigentumswohnung leisten. Gleichzeitig reduziert das geringere Einkommen die Pensionsbemessungsgrundlage. Dadurch sind Frauenpensionen im Schnitt um 700 Euro geringer als Männerpensionen.

In Österreich besteht im europäischen Vergleich ein hohes geschlechtsspezifisches Lohngefälle zwischen Frauen und Männern. Die Zahlen der Statistik Austria lassen auch regionale Vergleiche im Bundesgebiet zu, denn entscheidend für die tatsächliche Höhe des Einkommensunterschieds ist das Bundesland. Während in Wien der Pay Gap mit 3 Prozent verhältnismäßig klein ist, klafft in Vorarlberg eine Lücke von 22 Prozent!

Beim Equal Pay Day 2023 gilt mehr als je zuvor: „Wir alle sind gefordert, Einkommenstransparenz zu schaffen. Reden wir darüber und fordern wir alle dafür nötigen Daten von Unternehmen ein. Nur so kann gerechte Entlohnung erreicht werden, die weder Frauen noch Männer diskriminiert!“