Wie kommt man auf die Idee in Österreich ein Start-up zu gründen, das sich auf Raumfahrt beziehungsweise Raketenantriebe für die Raumfahrt spezialisiert?
GATE Space ist ein Spin-off des TU Wien Space Team und wurde von langjährigen Mitgliedern des Flüssigtriebwerkprojekts gegründet. Uns verbindet die Faszination für Raketenantriebe und, dass wir die Raumfahrt als wichtige Zukunftsbranche sehen. Es werden immer mehr Satelliten ins All gebracht und durch diesen Boom der privaten und kommerziellen Raumfahrt werden Lösungen, mit denen Satelliten im Orbit manövriert werden können, immer gefragter.
Was ist das Kernprodukt von GATE Space und wie sieht eure Roadmap aus?
Aufbauend auf unserem neuartigen Triebwerk, entwickeln wir gerade das „GATE Jetpack“, ein flexibles Plug-and-Play-Antriebssystem für Satelliten. Dieses Modul kann wie ein LEGO-Stein an jedem Satelliten mit einer ohnehin vorhandenen Schnittstelle verbunden werden. Der Satellit wird dadurch mobil und kann gesteuert werden. Es ist eine Sache den Satelliten ins All zu bringen, aber eine andere, ihn in die richtige Position zu bringen oder ein Ausweichmanöver durchzuführen, wenn Weltraumschrott im Anflug ist. Hier kommt unser Jetpack ins Spiel. Wir planen den Markteintritt für 2025, bereits 2024 soll es eine Demonstration im All geben.

„Ein Learning beim i2b war etwa, dass man sich als Start-up öffnen und Unterstützung von außen holen muss.“
Taras Weinl
Wie sieht die Finanzierung des Projekts aus?
Die Raumfahrt ist natürlich sehr kapitalintensiv. Wir haben vergangenes Jahr in einer Pre-Seed-Runde ein Investment in Höhe von 450.000 Euro bei einer Unternehmensbewertung von zehn Millionen Euro eingesammelt. Mit Franz Viehböck haben wir auch Österreichs einzigen Astronaut als Unterstützer an Bord. Gerade sind wir mitten in der Vorbereitung für unsere Seed-Runde.
Wie hat euch i2b unterstützt?
Einer unserer Inkubatoren hat uns empfohlen, bei i2b mitzumachen. Es war einer der ersten Wettbewerbe, an denen wir teilgenommen haben. Wir sind direkt ins Finale gekommen und konnten sogar gewinnen. Das Handbuch von i2b hat uns anfangs sehr geholfen, denn damit haben wir herausgefunden, was wir alles nicht haben. Wir hatten im Grunde keine Ahnung davon, wie man ein Unternehmen in den Markt bringt. Ein Learning war etwa, dass man sich als Start-up öffnen und Unterstützung von außen holen muss. Ein großes Thema ist zum Beispiel der Finanzbereich. Ohne diese Hilfestellungen von außen wären wir nicht da, wo wir jetzt sind.
Es gibt nach wie vor viele Unternehmen, die ihr Produkt entwickeln, ohne an die Kund:innen zu denken. Aus Gesprächen mit Partner:innen und Kund:innen haben wir gelernt, wie man ein Produkt entwickeln kann, das den Kund:innen gefällt und bei dem auch das eigene Team motiviert bleibt.
Jetzt Businessplan bei i2b einreichen
Der nächste i2b-Sieger wird am 7. Dezember gekürt. Schon jetzt können Geschäftsideen beim größten Businessplan-Wettbewerb eingereicht werden. Startups und Gründer:innen können sich so nicht nur auf einer großen Bühne präsentieren und Preise im Gesamtwert von 200.000 Euro gewinnen, sondern auch wichtige Tipps für den Unternehmenserfolg von den i2b-Mentor:innen erhalten.
Über i2b
i2b, kurz für „ideas to business“ wurde im Jahr 2000 ins Leben gerufen und ist die größte Businessplan-Initiative Österreichs. i2b unterstützt Gründer:innen gemeinsam mit einem Netzwerk von mehr als 200 Expert:innen, Partner:innen und Sponsoren aus der Privatwirtschaft und dem öffentlichen Sektor bei der Erstellung von Businessplänen zur Vermarktung von innovativen Produkt- und Dienstleistungsideen aus allen Bereichen der Wirtschaft. Das jährliche Highlight ist der österreichweite i2b Businessplan-Wettbewerb, im Zuge dessen herausragende Businesspläne prämiert werden.
Weitere Infos finden Sie unter www.i2b.at