Heimische Unternehmensberatungsbranche wächst

29. März 2023 Drucken
Heimische Unternehmensberatungsbranche  wächst
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Im europäischen Durchschnitt wuchs die Zahl der Beschäftigten in der Unternehmensberatung im Jahr 2022 laut aktuellen Prognosen um 8,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In Österreich lag der Zuwachs mit 11,9 Prozent sogar über dem Schnitt.

Die Ergebnisse der jährlichen Umfrage „European Management Consultancy“ der European Federation of Management Consultancies Associations (FEACO) prognostizieren der Unternehmensberatungsbranche 2023 positive Wachstumsaussichten – und dies sowohl europaweit als auch in Österreich. „Nach gut drei Jahren Pandemie, Energie- und Inflationskrise ein erfreuliches Zeichen“, so Alfred Harl, Obmann des Fachverbandes Unternehmensberatung, Buchhaltung und IT (UBIT) der Wirtschaftskammer Österreich und amtierender Vize-Präsident der FEACO: „Die heimischen Unternehmensberater:innen sind wichtige Motoren für die österreichische Wirtschaft. Gerade in Zeiten des Wandels und der Transformation ist eine starke und wachsende Beratungsbranche von großer Bedeutung für den Erfolg unseres Wirtschaftsstandortes, das belegt die Studie eindeutig.“

Wachstum bei Beschäftigten und Umsatz

Der Aufwärtstrend ist auch bei den vorläufigen Umsatzzahlen zu erkennen: Während die Umsätze europaweit 2022 um durchschnittlich 12,2 Prozent gestiegen ist, erzielte die österreichische Beratungsbranche ein Umsatzwachstum von 13,6 Prozent. Österreich liegt damit gemeinsam mit Dänemark auf Platz drei der Länder mit dem stärksten Umsatzwachstum, nur das Vereinigte Königreich (20 Prozent) und Griechenland (17,5 Prozent) sind noch voran. Über die vergangenen drei Jahre betrachtet wuchsen die Umsätze der österreichischen Unternehmensberatungsbranche damit zwischen 2020 und 2022 doppelt so schnell wie das Bruttoinlandsprodukt. So lag das Umsatzwachstum der Branche hier im Schnitt bei 4,6 Prozent, während das Bruttoinlandsprodukt um 2,3 Prozent zulegte.

Positiv sind auch die Umsatzaussichten für 2023: Hier prognostiziert die Studie der Unternehmensberatungsbranche ein europaweites Wachstum von 10,2 Prozent. „Wir sehen klar, dass die Expertise der Unternehmensberater:innen weiterhin enorm gefragt ist. Die fortlaufende Investition in Beratung ist ein wichtiger Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen in allen Wirtschaftssektoren“, kommentiert dies Alfred Harl.

Technologie, Personalberatung und Strategie als Top-Beratungsfelder

Europaweit erzielten Unternehmensberater:innen im Jahr 2021 im Bereich Technologie mit einem Anteil von 23,7 Prozent den meisten Umsatz, gefolgt von Betriebsberatung (20,9 Prozent) und Strategieberatung (19,9 Prozent). In Österreich waren die stärksten Beratungsfelder im selben Jahr Personalberatung, Strategieberatung, Changemanagement sowie andere Sektoren wie Recruiting und Führungskräftesuche. „Die Tatsache, dass gerade in den Bereichen Technologie, Strategie und Human Resources Beratung gefragt ist, zeigt die Umbrüche, die aktuell am Arbeitsmarkt und in der Wirtschaft stattfinden. Hier agieren die Unternehmensberater:innen im Cutting-Edge-Bereich und versorgen Unternehmen mit dem neuesten Know-how“, so Harl.