IV macht 5. April zum „Tag der Steuerleistung“

05. April 2023 Drucken
IV macht 5. April zum „Tag der Steuerleistung“
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Am 5. April hat jede und jeder Fünfte in Österreich bereits so viel Einkommensteuer gezahlt, wie der Durchschnitt der Bevölkerung im gesamten Jahr.

Das geht aus den aktuellen Berechnungen der Industriellenvereinigung (IV) hervor. „Menschen mit einem leicht überdurchschnittlichen Einkommen leisten in unserem Land einen überproportionalen Beitrag zu unserem Gemeinwesen. Mit dem heutigen Tag wollen wir jene Menschen würdigen, die einen wesentlichen Teil zur Finanzierung unseres Gemeinwohls beitragen“, bekräftigt Christoph Neumayer, Generalsekretär der IV.

Ab einem Bruttomonatseinkommen von rund 3.400 Euro zählt man in Österreich bereits zu den oberen 20 Prozent der Einkommensbezieher. Damit gehört man auch zu den 20 Prozent, die für 77 Prozent des Gesamtaufkommens der Einkommensteuer in Österreich Verantwortung tragen. „Wir reden hier von einer Fachkraft in der Industrie, einer AHS-Lehrerin, einem Mediziner oder einer Mechatronikerin. Sie leisten mit ihren Steuern gemeinsam mit unseren Unternehmen einen wesentlichen Beitrag zur Finanzierung der sozialen Infrastruktur“, so Neumayer. Der Tag der Steuerleistung ist auch eine Erinnerung für die Politik, um mit den hart erarbeiteten Steuergeldern sorgsam umzugehen.

IV: Rufe nach Umverteilung „Themenverfehlung“

Österreich zählt zu den Ländern mit der höchsten Abgabenquote in der EU. „Dabei geht es gar nicht darum, verschiedene Einkommensgruppen gegeneinander auszuspielen. Der Tag der Steuerleistung soll vielmehr aufzeigen, wie unser progressives Einkommensteuersystem funktioniert und zur Umverteilung der Markteinkommen beiträgt“, ergänzt der IV-Generalsekretär. Rufe nach weiterer Umverteilung seien „eine klare Themenverfehlung“ in einer wiederkehrenden Neiddebatte. Die Einführung einer Vermögenssteuer würde direkt den österreichischen Mittelstand treffen. Das bestätigt auch eine Umfrage des Meinungsforschers Peter Hajek aus dem Jahr 2022, in der sich 72 Prozent der Befragten gegen eine jährliche Vermögenssteuer auf Privatbesitz wie Häuser, Wohnungen, Schmuck etc. ausgesprochen haben.

„Gerade in Zeiten eines Arbeits- und Fachkräftemangels geht es in erster Linie darum, sicherzustellen, dass sich Leistung wieder lohnt. Hierzu bedarf es steuerlicher Anreize beispielsweise bei einem Wechsel von einer Teilzeit- in eine Vollzeitanstellung oder für Arbeiten über das Pensionsantrittsalter hinaus, statt zusätzlicher Steuern und Belastungen des Faktors Arbeit“, so Neumayer und betont abschließend: „Ziel muss es sein, Österreich bei der Steuer- und Abgabenquote weg von einem Belastungsstandort, hin zu einem attraktiven Industriestandort zu bringen“. (APA/red)