Das sagte Ministerpräsident Li Qiang am Freitag. Die Folgen der weltweiten Konjunkturabkühlung auf die heimische Wirtschaft blieben ein zentrales Anliegen seiner Regierung. Im Jänner/Februar waren die chinesischen Ausfuhren im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6,8 Prozent gefallen, während die Importe sogar um 10,2 Prozent abnahmen. Man werde zum richtigen Zeitpunkt pragmatische und wirksame Maßnahmen ergreifen, kündigte Li auf einer Kabinettssitzung an. Dazu gehörten auch Schritte, die Unternehmen dazu anleiten sollen, Geschäfte von China mit Entwicklungsländern und interessanten regionalen Märkten zu vertiefen.
Exportweltmeister China steht mit seinem Problem nicht alleine da. Auch andere asiatische Exportnationen wie Südkorea und Vietnam mussten in den ersten Monaten dieses Jahres sinkende Ausfuhren verkraften. Ein Einbruch der chinesischen Halbleitereinfuhren um 26,5 Prozent im Zeitraum Jänner/Februar deutet auf einen geschrumpften Markt für Exporte von Unterhaltungselektronik hin, da die hohe Inflation in den USA und Europa die Nachfrage nach Waren „Made in China“ dämpft.
China und Indien teilen sich weltweites Wchstum
Das Wachstum der Weltwirtschaft wird laut dem Internationalen Währungsfonds (IWF) auf absehbare Zeit gering bleiben. 2023 werde der Zuwachs weniger als 3 Prozent betragen, sagte IWF-Chefin Kristalina Georgiewa am Donnerstag. Nächste Woche wird der IWF zur Frühjahrstagung in der US-Hauptstadt neue Detailprognosen für die wichtigsten Länder und Regionen der Welt vorlegen. Belastet von der hohen Inflation und den Folgen des russischen Angriffs auf die Ukraine hatte der IWF der Weltwirtschaft Ende Jänner für dieses Jahr lediglich ein Plus von 2,9 Prozent zugetraut. Die Hälfte des Wachstums dürfte dabei auf China und Indien zurückgehen.