In Österreich folgte die Entwicklung 2022 dem europäischen Trend: Der Gesamtwert der Investitionen sank im Vergleich zum bisherigen Rekordjahr 2021 um 18 Prozent – allerdings fiel das Minus im zweiten Halbjahr mit 83 Prozent deutlich höher aus. Mit rund einer Milliarde Euro fällt Österreich im europaweiten Vergleich von Rang 11 auf Rang 16 zurück. Das sind die Ergebnisse des Start-up-Barometer Europa der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY. Die Studie basiert auf einer Analyse der Investitionen in europäische Start-ups. Als Start-ups werden dabei Unternehmen gewertet, die nicht älter als zehn Jahre sind.
Geopolitische Unsicherheiten, steigende Zinsen und Inflation
„Das Start-up-Jahr 2022 in Europa hat zwei Gesichter gezeigt: Während im ersten Halbjahr neue Rekordmarken aufgestellt wurden, hat der Markt im zweiten Halbjahr stark abgebremst. Die zunehmende Zurückhaltung von Investorengruppen aufgrund der geopolitischen Unsicherheiten, steigenden Zinsen, hoher Inflation und des Einbruchs von Tech-Börsenwerten spiegelt sich in einem deutlichen Rückgang bei den investierten Volumina wider. Es wird zwar weiter investiert – wenn auch weniger und unter anderen Voraussetzungen und mit anderen Rahmenbedingungen: Angesichts steigender Kapitalkosten und sinkender Bewertungen achten Investoren mehr auf Rentabilität als auf langfristige Wachstumsversprechen. Jungunternehmen sind gefordert, sich darauf einzustellen und einen klaren Weg zur Profitabilität aufzuzeigen“, so Florian Haas, Head of Startup bei EY Österreich.