Die EU und der Mercosur-Raum sollten gemeinsam neue, gerechte Handelsbeziehungen entwickeln, die auf den Grundsätzen Zusammenarbeit, Solidarität, Gleichheit, Demokratie und Nachhaltigkeit beruhten, so die Plattform „Anders Handeln“, die von Global 2000, Südwind, PRO-GE, vida und anderen Organisationen unterstützt wird.
„Wir wollen eine zukunftsfähige Partnerschaft mit dem Mercosur, welche die Interessen von Menschen, Natur und Klima ins Zentrum rückt. Das ist nur möglich, wenn wir unsere Beziehungen nicht auf Ausbeutung aufbauen – doch genau das tut der aktuelle Giftpakt, ebenso wie die Abkommen der EU mit Mexiko und Chile“, sagt Theresa Kofler von der Plattform „Anders Handeln“.
Mercosur-Stopp für IV „unverantwortlich“
Die Industriellenvereinigung (IV) hält den Vorschlag eines Verhandlungsstopps für „unverantwortlich“. Die schwierige geopolitische Lage erfordere „neue Lösungen und verlässliche Partner“. Der Nationalrat solle deshalb seine „aktuell undifferenzierte Blockadehaltung schleunigst überdenken bevor sich Österreich mit dieser Position noch weiter ins EU-Abseits stellt“, hieß es in einer Aussendung.
Gegen Mercosur spricht sich die heimische Landwirtschaft aus, die Billigkonkurrenz aus Südamerika fürchtet. Positiv betrachtet wird der Freihandelspakt von der Industrie. Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) meinte Ende April: „Ein Abkommen zulasten der kleinbäuerlichen Familienbetriebe, zulasten des Klimaschutzes“ würde man nicht unterstützen. Mit Gesprächen auf Augenhöhe lasse sich aber ganz viel erreichen, so die Ministerin, das würden auch konkrete Projekte zeigen. (APA/red)