Österreicher:innen bevorzugen Online-Shops, die auf Nachhaltigkeit setzen

23. Mai 2023 Drucken
Österreicher:innen bevorzugen Online-Shops, die auf Nachhaltigkeit setzen
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Neben der Vertrauenswürdigkeit und Benutzerfreundlichkeit von Shopping-Webseiten gewinnt das Thema Nachhaltigkeit bei der Kaufentscheidung im Internet immer mehr an Bedeutung.

86 Prozent der für eine Studie befragten Konsumennt:innen bestellen zumindest einmal im Monat aus dem Internet. Sieben von zehn Personen ist dabei Nachhaltigkeit bei der Auswahl eines Online-Shops wichtig bzw. sehr wichtig. Damit wird Nachhaltigkeit zu einem immer bedeutenderen Wettbewerbsfaktor im Online-Handel. Zu diesem Schluss kommt das Österreichische E-Commerce-Gütezeichen in einer Untersuchung.

Nachhaltigkeit als relevantes Kaufkriterium

Insgesamt 13 Aspekte zu nachhaltigen Online-Shops hat das Österreichische E-Commerce-Gütezeichen im Rahmen der Befragung genauer unter die Lupe genommen. Bemerkenswert dabei ist: Fast alle der abgefragten Faktoren erhielten eine sehr hohe Zustimmung (> 80 %) von jenen Personen, denen Nachhaltigkeit wichtig ist. Die Studienergebnisse verraten, worauf die Konsument:innen besonders Wert legen: Für jeweils etwa 92 Prozent spielt die soziale Nachhaltigkeit eine bedeutende Rolle sowie, dass alle bestellten Produkte in einer Lieferung zugestellt werden. Fast ebenso wichtig ist es für die Befragten, dass kein überflüssiges Verpackungsmaterial zum Einsatz kommt (91 %).

Nur geringfügig weniger Personen (89 %) geben an, dass alles, was als nachhaltig bezeichnet wird, auch überprüfbar sein muss. Die Verbraucher:innen legen also nicht nur Wert auf umweltfreundliche Verpackungen, sondern auch auf Transparenz und Ehrlichkeit der Nachhaltigkeitsangaben. Von den Händlern wird gefordert, dass sie ihre diesbezüglichen Aussagen auch belegen können.

Thorsten Behrens, Geschäftsführer des Österreichischen E-Commerce-Gütezeichens, betont: „Die Studienergebnisse zeigen deutlich, dass Nachhaltigkeit besonders im E-Commerce nicht nur ein Trend ist, sondern sich im Bewusstsein der Konsumentinnen und Konsumenten verankert hat. Anbieter, die das außer Acht lassen, werden langfristig an Wettbewerbsfähigkeit verlieren. Wir raten daher, sich früh mit dem Thema auseinanderzusetzen und Nachhaltigkeit als Teil der Unternehmensstrategie zu integrieren.“

Nachhaltigkeit authentisch in die Kommunikation miteinbeziehen

Ganz nach dem Motto „Wo Nachhaltigkeit draufsteht, soll auch Nachhaltigkeit drinnen sein“ hält ein Großteil der Befragten sowohl nachhaltige Produkte im Sortiment (89 %) als auch die Nachhaltigkeit des Produktes an sich für relevant (88 %). Doch damit ist es noch nicht getan, denn auch die Rahmenbedingungen rund um die Produkte und das Sortiment müssen stimmen.

Folgende Aspekte erzielten ebenfalls Topwerte: kurze Lieferwege (88 %), Verpackungen aus Recyclingmaterial (88 %), die Überprüfung durch offizielle Stellen (83 %) sowie die Kennzeichnung und Auffindbarkeit von nachhaltigen Produkten im Sortiment (82 %). Weiters zählen für eine österreichische beziehungsweise regionale Herkunft (80 %) sowie eine CO2-neutrale Lieferung (79 %) für die Befragten zu den wichtigen Aspekten. Ein überraschendes Ergebnis: Bio-Produkte im Sortiment finden „nur“ 71 Prozent ausschlaggebend, um einen Online-Shop als nachhaltig zu beurteilen.

Großes Interesse an fairen Arbeitsbedingungen

Mehr als die Hälfte (56 %) der Befragten nutzte außerdem die Möglichkeit, zusätzliche Aspekte zu nennen, die ihnen im Zusammenhang mit Online-Shops, die Nachhaltigkeit bewerben, wichtig sind. Darin beweist sich das besonders starke Engagement und die Betroffenheit der teilnehmenden Personen in Bezug auf das Thema Nachhaltigkeit. Unter den genannten Kriterien finden sich unter anderem faire Arbeitsbedingungen und gerechte Entlohnung in den Produktionsländern.