Der negative Trend bei den Unternehmensgründungen zieht sich durch die Werte aller Bundesländer, wobei Wien als wirtschaftliches Zentrum Österreichs von dem Rückgang überdurchschnittlich betroffen war. Vor allem im Immobiliensektor herrscht eine ungünstige Gründerstimmung. Offensichtlich wollen viele potenzielle Gründer:innen das Risiko einer Geschäftseröffnung in Österreich derzeit nicht eingehen. Das dürfte wiederum auf das herausfordernde Marktumfeld zurückzuführen sein. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie von Dun & Bradstreet, in der die Zahl der Neugründungen in der DACH-Region im ersten Quartal beleuchtet wird.
Nachdem sich die österreichische Wirtschaft schon im zurückliegenden Jahr im EU-Vergleich nur unterdurchschnittlich entwickelt hat, setzte sich dieser Trend zu Beginn des neuen Jahres fort. Im ersten Quartal wurde ein Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,3 Prozent verzeichnet (Quelle: Eurostat). Hinzu kommt ein schwieriger gewordenes Finanzierungsumfeld. So liegt der vom Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) berechnete Index für die Kreditbedingungen österreichischer Unternehmen im negativen Bereich.
Start-Up-Flaute in allen Bundesländern
In Wien wurden nach absoluten Zahlen mit 1.551 Eintragungen zwar die meisten Unternehmensgründungen im ersten Quartal 2023 registriert. Jedoch lässt sich nicht übersehen, dass auch die Landeshauptstadt einen deutlichen Rückgang der Firmengründungen verzeichnete, genauer gesagt um 29,6 Prozent. Prozentual noch stärker betroffen von der Start-Up-Flaute war Vorarlberg, wo die Unternehmensgründungen um ein Drittel auf 161 Registereintragungen einbrachen. Das Burgenland verzeichnete im Vergleich am geringsten einen Rückgang von 7,5 Prozent. Allerdings ist das Burgenland auch das Bundesland mit der niedrigsten absoluten Start-Up-Zahl (152 Neueintragungen).
In Bezug auf die Branchen lässt sich feststellen, dass aufgrund der negativen Stimmung im Immobiliensektor aktuell eine geringere Begeisterung für Neugründungen zu verzeichnen ist. Dies wird durch einen Rückgang der Gründungen von Immobiliengesellschaften um 27,7 Prozent auf 392 Fälle belegt. Aber auch im Finanzsektor (minus 16,8 Prozent) sowie im Gastronomie- und Hotelgewerbe (minus 20,8 Prozent) hielten sich viele potenzielle Gründer:innen mit der Eröffnung eines Geschäfts zurück.