Gasverkäufer können sich füe die gemeinsame EU-Gasbeschaffung mit Käufern auf einer Gaseinkaufsplattform vernetzen. Laut Maroš Šefčovič, Vizepräsident der EU-Kommission, konnten Kaufverträge über rund 12 Milliarden Kubikmeter Gas abgeschlossen werden. Diese betreffen die Zeit von August 2023 bis März 2025. Davon entfallen 5,5 Mrd. auf LNG und 6,4 Mrd. Kubikmeter auf Pipelinegas.
In der zweiten Ausschreibungsrunde wurden mit rund 16 Milliarden Kubikmetern Gas vier Milliarden mehr nachgefragt als in der ersten Runde. Auch das Angebot internationaler Gaslieferanten lag mit rund 15 Mrd. Kubikmetern laut Kommission über den Erwartungen. Der Vizepräsident der EU-Kommission für interinstitutionelle Beziehungen will ähnliche europäische Einkaufsplattformen auch für weitere strategische Güter starten. Als Beispiele nannte er Wasserstoff und kritische Rohstoffe.
EU-Gasbeschaffung mit Speicherzielen verknüpft
Die EU-Staaten sind verpflichtet, die gemeinsame Plattform für mindestens 15 Prozent ihrer nationalen Gasspeicherziele, was etwa 13,5 Mrd. Kubikmeter Gas pro Jahr entspricht, zu nutzen. Die Ziele für die Gasspeicherung und die gemeinsame Gasbeschaffung wurden 2022 als Sofortmaßnahmen gegen die negativen Auswirkungen des Russland-Ukraine-Krieges auf die Energieversorgung vereinbart. Sie sollen die Preisvolatilität verringern, eine sichere Energieversorgung gewährleisten und das gebündelte Marktgewicht Europas nutzen. Konkrete Unternehmen, die auf der Einkaufsplattform Verträge abgeschlossen hatten, wollte Šefčovič nicht nennen. Die Märkte, die die meisten Angebote erhalten hätten, waren die Niederlande, Frankreich, Italien, Bulgarien und Deutschland. Šefčovič kündigte den Start einer dritten Ausschreibungsrunde für nach der Sommerpause an. Er betonte, dass die EU-Kommission nicht nur an einer Steigerung der gelieferten Mengen, sondern auch an einer Senkung der Preise für Energie arbeite. (APA/red)