IfW-Studie: Welthandel trübt sich im Sommer ein

07. August 2023 Drucken
IfW-Studie: Welthandel trübt sich im Sommer ein
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Der Welthandel schwächt sich dem deutschen Institut für Weltwirtschaft (IfW) zufolge weiter ab. Ursache dürften vor allem die weltweit eingetrübten Konjunkturaussichten sein, teilte das Kieler Institut am Montag mit.

Die konjunkturelle Eintrübung habe Europa fest im Griff, in den wirtschaftlich stärksten Ländern Deutschland und Frankreich wäre die Stimmung in den Unternehmen in den letzten zehn Jahren nur im Pandemiejahr 2020 noch schlechter, so der IfW-Ökonom Vincent Stamer. „Das macht sich jetzt auch in den Handelszahlen bemerkbar“, betonte der IfW-Fachmann und Leiter des Kiel Trade Indicator. Das Kieler Barometer für den Welthandel im Juli zeigt im Vergleich zum Vormonat ein deutliches Minus von 1,6 Prozent (preis- und saisonbereinigt). Für Deutschland liegen die Werte des Kiel Trade Indicator sowohl für Exporte (minus 0,4 Prozent) als auch Importe (minus 1,2 Prozent) im roten Bereich. Gleiches gilt in noch etwas stärkerem Maße für die EU-Exporte (minus 1,6 Prozent) und EU-Importe (minus 1,5 Prozent).

IfW sieht rückläufige Aktivität auf Weltmeeren

Ins Bild der schwachen Handelszahlen im Juli passt laut IfW auch die leicht rückläufige Aktivität auf den Weltmeeren. Die Menge an verschifften Standardcontainern sank auf rund 13,7 Millionen und damit um ein Prozent unter ihr Zwischenhoch im Mai und nunmehr vier Prozent unter ihr Allzeithoch im Frühjahr 2022. Die Staus in der Containerschifffahrt gehen demnach leicht zurück, und die Menge an verschifften Waren im Roten Meer, der wichtigsten Seehandelsroute zwischen Europa und Asien, fiel um rund 50.000 Standardcontainer und liegt damit rund 13 Prozent unter dem eigentlich zu erwartenden Wert. (APA/red)