Gleichzeitig sank der Importwert von Waren um 7,8 Prozent auf 17,41 Mrd. Euro. Daraus ergab sich ein Handelsbilanzdefizit von 0,66 Mrd. Euro. „Nach einer langen Phase stetigen Wachstums ist der Außenhandel Österreichs im Mai 2023 das erste Mal seit Jänner 2021 in beiden Handelsrichtungen zurückgegangen“, sagte Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas laut Aussendung.
Hauptverantwortlich für den Rückgang der Importe seien chemische Erzeugnisse sowie Brennstoffe und Energie gewesen. Vor allem Gas habe zu dieser Entwicklung beigetragen: Der Importwert von Gas sei im Mai um mehr als die Hälfte eingebrochen, weil die Preise deutlich sanken und auch die importierte Menge um gut 8 Prozent zurückging. Der Rückgang der Exporte sei vor allem auf die gesunkenen Ausfuhren von bearbeiteten Waren zurückzuführen.
Handelsbilanzdefizit: Von Top10 nur Schweiz nicht rückläufig
Der Gesamtwert der Einfuhren von Waren lag im Zeitraum Jänner bis Mai 2023 laut vorläufiger Ergebnisse der Statistik Austria bei 88,21 Mrd. Euro (+0,1 Prozent), die Ausfuhren von Waren beliefen sich auf 84,63 Mrd. Euro (+6,2 Prozent). Das Handelsbilanzdefizit sank auf 3,57 Mrd. Euro, nach 8,4 Mrd. Euro in der Vorjahresperiode. Von Jänner bis Mai zeigten alle der zehn wichtigsten Importpartner mit Ausnahme der Schweiz (+6,9 Prozent), den Vereinigten Staaten (+38,2 Prozent) und Ungarn (+1,0 Prozent) importseitige Abnahmen. Neben dem Rückgang mit Österreichs wichtigstem Handelspartner Deutschland (-1,4 Prozent) war vor allem der Handel mit der Russischen Föderation (-43,5 Prozent) rückläufig.
Gegenüber dem Vergleichszeitraum 2021 vor dem Ausbruch des Ukraine-Krieges zeigt der Handel mit der Russischen Föderation auf der Importseite jedoch einen deutlichen wertmäßigen Anstieg (+70,5 Prozent auf 2,2 Mrd. Euro), wobei Gas das wichtigste Importgut darstellt. Auf der Exportseite kam es hingegen zu einer Abnahme von gut 27 Prozent auf 0,6 Mrd. Euro. (APA/red)