Demnach geben 71 Prozent der befragten Fachleute an, dass drei oder mehr interne Teams zur ESG-Berichterstattung in ihrem Unternehmen beitragen. Darüber hinaus geben 74 Prozent der Befragten an, dass in ihrem Unternehmen mindestens ein Mitarbeiter mit der Überwachung der ESG-Berichterstattung und -Initiativen betraut ist, was einem Anstieg von 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Derselbe Prozentsatz erwartet, dass ihr Unternehmen zwei oder mehr globale Vorschriften einhalten muss.
„Es ist kein Geheimnis, dass ESG in den Vorstandsetagen immer mehr Aufmerksamkeit erhält oder dass immer komplexere Rahmenwerke, Standards und Vorschriften neue Herausforderungen für die ESG-Berichterstattung darstellen“, sagt Alex Edmans, Professor für Finanzen an der London Business School. „Was mir bei den Umfrageergebnissen aufgefallen ist, ist der Zwiespalt zwischen Fachleuten aller Ebenen, die in der ESG-Berichterstattung einen Wert sehen, und Managern in der Praxis, die sagen, ihre Unternehmen wenden bei der ESG-Berichterstattung nicht die gleiche Sorgfalt an wie bei der Finanzberichterstattung“.
C-Level und Manager sind unterschiedlicher Meinung
Die Umfrage ergab, dass die Wahrnehmungen in den verschiedenen Führungsebenen unterschiedlich sind. Während 62 Prozent der Führungskräfte auf C-Level voll und ganz zustimmen, dass ihr Unternehmen bei der ESG-Berichterstattung die gleiche Sorgfalt walten lässt wie bei der Finanzberichterstattung, teilen nur 32 Prozent der Manager und leitenden Angestellten diese Ansicht. Ebenso geben 87 Prozent der Führungskräfte an, dass ihr Unternehmen jemanden mit einer ESG-spezifischen Aufgabe betraut hat, während nur 68 Prozent der Manager dasselbe sagen.
Dies deutet auf eine erhebliche Diskrepanz zwischen der Führungsebene und den Mitarbeitern hin und könnte bedeuten, dass die Unternehmen nicht vollständig auf die Einhaltung der neuen Vorschriften vorbereitet sind, was die Ergebnisse einer früheren von Workiva und PwC in Auftrag gegebenen Umfrage bestätigt.
Technologie als Schlüsselkomponente für ESG-Berichterstattung
Trotz dieser Diskrepanz sind sich die Experten überwiegend einig, dass die ESG-Berichterstattung einen Wert hat. 90 Prozent der Befragten gaben an, dass eine starke Initiative zur ESG-Berichterstattung ihrem Unternehmen in den nächsten zwei Jahren einen Wettbewerbsvorteil verschaffen wird.
Darüber hinaus deuten die Ergebnisse auf folgendes hin: je länger ein Unternehmen über ESG berichtet, desto wahrscheinlicher ist es, dass es einen Nutzen aus seinen ESG-Initiativen gezogen hat. Befragte aus Unternehmen, die seit fünf Jahren oder länger über ESG berichten, geben mit größerer Wahrscheinlichkeit an, dass ESG zu Kosteneinsparungen und einer verbesserten Markenbekanntheit und/oder Reputation für ihr Unternehmen geführt hat, verglichen mit Unternehmen, die seit zwei Jahren oder weniger über ESG-Themen berichten.
Schließlich wächst unter den Fachleuten die Überzeugung, dass Technologie eine Schlüsselkomponente der ESG-Berichterstattung ist. Fast alle Umfrageteilnehmer (95 Prozent) sind der Meinung, dass eine angemessene Technologie für die erfolgreiche Verwaltung des Berichtsprozesses entscheidend ist, was einem Anstieg von 19 Prozent gegenüber den Umfrageergebnissen des letzten Jahres entspricht. 97 Prozent sind der Meinung, dass der Zugang zu Technologie und Daten eine wesentliche Rolle bei der Entscheidungsfindung zur Förderung ihrer ESG-Strategie spielen wird.
Vision für die Zukunft
„Auch wenn Investoren und die Regulierung weiterhin im Vordergrund stehen, wissen Fachleute, dass ESG-Berichterstattung mehr ist als nur die Reaktion auf externe Anforderungen. Wenn es gut gemacht ist, eröffnet ESG-Reporting Möglichkeiten und gibt Führungskräften eine Vision für die Zukunft, die sie in den Augen ihrer Kunden, Mitarbeiter und Investoren von ihren Mitbewerbern unterscheidet“, sagt Paul Volpe, Senior Vice President of Growth und Leiter der ESG-Lösungen bei Workiva. „Die Komplexität der ESG-Berichterstattung ist jedoch sehr real. Fachleute sind sich einig, dass die Technologie der Dreh- und Angelpunkt im ESG-Reporting-Prozess ist, und es liegt an der Unternehmensführung, ihre Teams mit den Tools auszustatten, die sie benötigen, um den Wert von ESG zu erschließen.“
Im Rahmen der Global ESG Practitioner Survey 2023 wurden mehr als 900 Fachleute befragt, die in ihren jeweiligen Unternehmen mit der ESG-Berichterstattung vertraut sind. Die Umfrage wurde in Zusammenarbeit mit Alex Edmans, Professor für Finanzen an der London Business School, entwickelt und baut auf der Workiva-Umfrage Global ESG Practitioner Survey 2022 auf, in der die Herausforderungen und Chancen der ESG-Berichterstattung untersucht wurden.