Umweltschutz spielt im Zusammenhang mit neuen Technologien nach wie vor lediglich eine Nebenrolle. Nicht einmal ein Viertel der Österreicher:innen (23 Prozent) achtet beim Kauf eines neuen Devices auf Nachhaltigkeit. Zwar versuchen mehr als zwei Drittel ihr altes Smartphone reparieren zu lassen, bevor sie es ersetzen. Bei der Anschaffung eines neuen Geräts greifen dann jedoch nur 12 Prozent der Befragten auf ein gebrauchtes Exemplar zurück – das sind 3 Prozent weniger als noch im Vorjahr. Mit den „Digital Consumer Trends“ beleuchtet das Beratungsunternehmen Deloitte jährlich die Einstellungen zu technologischen Entwicklungen sowie die digitalen Nutzungsgewohnheiten von Konsument:innen weltweit, darunter heuer wieder rund 1.000 Personen aus Österreich.
„Nachhaltigkeit ist den Konsumentinnen und Konsumenten in vielen Bereichen wichtig, allerdings nicht so sehr bei Smartphones und Co. Hier überwiegt noch immer der Wunsch, die neuesten Geräte zu besitzen“, sagt Julian Mauhart, Partner bei Deloitte Österreich. Die angespannte wirtschaftliche Lage mit anhaltend hohen Inflationsraten wirkt sich generell negativ auf die Kauflust der Österreicher:innen aus. Bei der Anschaffung technologischer Geräte wird dennoch von der Mehrheit nicht gespart. Laut Umfrage haben sich die Ausgaben dafür in den letzten zwölf Monaten bei 39 Prozent nicht verändert, weitere 39 Prozent geben sogar mehr dafür aus als im Vorjahr.
Lockerer Umgang mit sensiblen Daten
Etwas ausgeprägter als das Umweltbewusstsein scheint hierzulande das Gesundheitsbewusstsein zu sein: Sieben von zehn Personen mit Smartphone, Smartwatch oder Fitnessarmband behalten ihre Gesundheit über ihre Devices im Blick – vor allem das Tracking der täglichen Schrittzahl (53 Prozent) und der Herzfrequenz (32 Prozent) sind beliebt. Mit diesen sensiblen Informationen wird erstaunlich großzügig umgegangen: Ganze 52 Prozent wären damit einverstanden, wenn ihr Arzt oder ihre Ärztin Zugang zu den getrackten Gesundheitsdaten bekommt.
„Aufgrund der technologischen Möglichkeiten ist der gläserne Patient längst keine Zukunftsvision mehr, sondern Realität. Das Sammeln von Gesundheitsdaten bringt zahlreiche Vorteile mit sich, gleichzeitig entstehen dadurch auch neue Risiken beim Thema Datenschutz. Wie wir als Gesellschaft künftig mit diesen umgehen, wird ausschlaggebend dafür sein, ob die Technologie eine Bereicherung für uns alle wird“, betont der Experte.
Imagewechsel für 5G
Vorantreiben könnte die Digitalisierung der Gesundheitsdaten auch das Mobilfunknetz 5G, das sich auch in Österreich immer weiter ausbreitet. Während im vergangenen Jahr nur 12 Prozent das Netz regelmäßig genutzt haben, sind aktuell bereits 35 Prozent der Befragten damit verbunden. Fast die Hälfte (47 Prozent) davon empfindet dieses besser als das 4G-Netzwerk.
„Das schlechte Image von 5G gehört der Vergangenheit an. Mittlerweile stehen im öffentlichen Diskurs längst die Vorteile im Fokus. Durch 5G werden hohe Datenraten mit geringen Latenzzeiten ermöglicht. Dadurch können beispielsweise Übertragungen von Sportevents ohne Verzögerungen aus mehreren Perspektiven übertragen werden. Auch das Cloud Gaming am Smartphone wird durch 5G zuverlässig ermöglicht“, erklärt Mauhart abschließend.