Apotheken beraten in Aktionswoche zu Impfungen

10. November 2023 Drucken
Apotheken beraten in Aktionswoche zu Impfungen
APA/GEORG HOCHMUTH

Während der Aktionswoche vom 13. bis 18. November wird sich in den 1.400 heimischen Apotheken alles ums Impfen drehen.

Wie es am Freitag bei einer Pressekonferenz in Wien hieß, werden die Pharmazeuten über fehlenden Schutz sowie nötige Auffrischungen informieren und auf Wunsch die bereits erhaltenen Impfungen kostenlos in den e-Impfpass eintragen. Nur selbst einen Stich verpassen dürfen sie in den Apotheken – vorerst – noch nicht. „Dies ist am Widerstand einer Interessensgruppe gescheitert, der Ärzteschaft“, erläuterte Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne). Apothekerkammer-Präsidentin Ulrike Mursch-Edlmayr bedauerte ebenfalls, dass es noch nicht so weit ist. „Aber wir arbeiten dran“, beruhigte der Ressortchef.

Ebenso wird am neuen Apothekengesetz gearbeitet, dessen Begutachtung mit heutigem Tag endet und das u.a. flexiblere Öffnungszeiten, ausgelagerten Abgabestellen und Filialapotheken sowie Blutdruck- oder Blutzuckermessungen, aber auch Analysen von Harnproben und weiterer körpereigener Stoffe vorsieht. Hier habe es kaum Einwendungen gegeben, und jene der Ärztekammer könne er „nicht nachvollziehen“, weshalb Rauch von einem raschen Beschluss ausgeht.

500.000 Menschgen täglich in Apotheken

Anlässlich der Aktionswoche unterstrich der Minister die Bedeutung von Schutzimpfungen. Da täglich rund 500.000 Menschen die heimischen Apotheken aufsuchen wären diese auch zu diesem Thema die richtige Anlaufstelle, um sich zu informieren. Aktuell hätten sich bereits 200.000 gegen Influenza und 250.000 gegen Corona impfen lassen – für alle ab 60 oder als Risikopatient wäre dies wichtig, unterstrich Rauch.

„Anstatt Show-Pressekonferenzen ohne wirklichen Mehrwert für die Bürgerinnen und Bürger zu inszenieren, sollte sich Gesundheitsminister Rauch endlich gegen die Blockierer durchsetzen und das Impfen in Apotheken, eine langjährige NEOS-Forderung, ermöglichen“, meldete sich deren Gesundheitssprecherin Fiona Fiedler zu Wort. Es gebe keinen validen Grund, warum Apothekerinnen und Apotheker, die dafür bestens geschult sind, nicht impfen dürfen sollten.

Ärztekammer-Vizepräsident Edgar Wutscher erneuerte in einer Reaktion seine Kritik an der Novelle des Apothekengesetzes. Damit können drei Filialapotheken statt bisher eine eröffnet werden. „Diese Verdreifachung der Anzahl an Filialapotheken hat zur Folge, dass die Eröffnung von neuen Hausapotheken am Land unmöglich wird“, so Wutscher. Da ärztliche Hausapotheken helfen könnten, offene Kassenarztstellen zu besetzen, wirke sich die Neuerung negativ auf die Gesundheitsversorgung aus. „Eine Novelle des Apothekengesetzes mit einer Abschaffung der Kilometerbestimmungen zur Ermöglichung eines friedlichen Nebeneinanders von öffentlichen Apotheken mit ärztlichen Hausapotheken müsste das Ziel sein“, appellierte er in einer Aussendung. Derzeit wird nur dann eine Hausapotheke bewilligt, wenn die Arztpraxis mehr als sechs Straßenkilometer von einer öffentlichen Apotheke entfernt liegt. (APA/red)