15 Prozent der befragten Führungskräfte haben Künstliche Intelligenz bereits als strategisches Managementthema etabliert, ein Fünftel hat schon KI-Anwendungen eingeführt. Etwa die Hälfte nannte rechtliche Bedenken, u.a. in Bezug auf den Schutz von Firmendaten, als größte Hürde. Überraschend: Rund zwei Drittel (64 %) sehen durch KI-Entwicklungen nur geringe oder gar keine Änderungen ihres Geschäftsmodells auf sich zukommen.
„Wirtschaft und Gesellschaft erleben gerade einen disruptiven Wandel durch generative Künstliche Intelligenz, mit zahlreichen, noch kaum absehbaren künftigen Möglichkeiten. Die Umfrageergebnisse zeigen deutlich, dass der Großteil der österreichischen Unternehmen erst am Beginn der KI-Reise steht“, kommentiert Robert Kaup, Managing Director von Tietoevry Austria, und führt aus: „Die große Lücke in der strategischen Führung in Bezug auf KI spiegelt sich auch in einem geringen Implementierungsgrad von KI-Tools wider. Vielerorts herrscht noch Unklarheit über konkrete Mehrwerte von KI und auch der Einfluss auf Geschäftsmodelle wird überwiegend nicht gesehen.“
Künstliche Intelligenz: Datenschutz und fehlendes Fachwissen als größte Hürden
Bei der Einführung von KI-Anwendungen sehen Österreichs Entscheider:innen aktuell noch verschiedene Hemmnisse: Die Mehrheit äußerte rechtliche Bedenken, etwa hinsichtlich des Datenschutzes (48 %) oder rund um Fragen der Datensicherheit (27 %). Für jeden fünften Befragten mangelt es an technischem Fachwissen im Unternehmen (22 %) und an Datenverfügbarkeit und -qualität (19 %) für den Einsatz von KI-Lösungen.
Tatsächlich sind Datenschutzbedenken im Kontext der eingesetzten KI-Tools relevant, denn in den heimischen Unternehmen dominieren aktuell vor allem öffentlich zugängliche Anwendungen: Mehr als ein Viertel (28 %) nutzt im Berufsalltag regelmäßig den KI-Chatbot ChatGPT, gefolgt von der Übersetzungsanwendung DeepL Translate (16 %). Andere Lösungen spielen erst eine untergeordnete Rolle.
Eigene Business-KI-Lösungen schützen Firmendaten
Durch die weitverbreitete Nutzung von öffentlich zugänglichen KI-Tools wie ChatGPT steigt zwar das Verständnis für KI, allerdings ergeben sich auch Sicherheitsrisiken, wenn Unternehmensinformationen eingegeben werden. „Das führt zu einem hohen Bedarf an sicheren Business-KI-Lösungen zum Schutz sensibler Firmen- und Kundendaten. Nur wenn Daten im eigenen Autoritätsbereich des Unternehmens verbleiben, können die KI-Potenziale voll ausgeschöpft werden. Nutzer*innen in Unternehmen profitieren dabei von KI-Lösungen, ohne dass vertrauliche Firmendaten nach außen gelangen“, sagt Kaup.
Rund ein Viertel plant zeitnahe Umsetzung von KI-Projekten
Die Umfrageergebnisse zeigen zudem, wohin der Trend in den nächsten Monaten und Jahren gehen wird. Rund ein Viertel der Unternehmen (24 %) plant, in den nächsten drei bis zwölf Monaten erste KI-Projekte umzusetzen. Mehr als die Hälfte der befragten Führungskräfte (57 %) hat jedoch noch keine Pläne, ein KI-Projekt zu initiieren. Sie drohen, große Potenziale – etwa in der Effizienzsteigerung, der Automatisierung von Prozessen oder der Verbesserung des Kundenservice – zu verpassen, welche die Befragten als größte Mehrwerte der KI-Nutzung einschätzten.
Tietoevry, Microsoft und SAP sind sich einig: Langfristigen Erfolg werden jene Unternehmen erzielen, die das immense Potenzial von KI rasch zu nutzen verstehen. „Mit einem Fokus auf datengetriebene Innovationen und nachhaltiges Wachstum können Unternehmen in Österreich KI als Schlüssel für ihre Wettbewerbsfähigkeit und ihren Erfolg nutzen. Mutig voranschreiten, um die Vorteile dieser Innovationen zu nutzen und die Akzeptanz in der Gesellschaft zu fördern, ist dabei von zentraler Bedeutung“, betont Hermann Erlach, General Manager von Microsoft Österreich.