Österreich verzeichnete letztes Jahr einer der stärksten Anstiege bei den Unternehmensinsolvenzen in Europa. Diese Aufholjagd scheint beendet zu sein. In der aktuellen Insolvenzprognose des Kreditversicherers Acredia und Allianz Trade wird für dieses Jahr ein Anstieg von rund 11 Prozent in Österreich erwartet.
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Hoher Inflationsdruck, eine restriktive Geldpolitik und unterbrochene Lieferketten gefährden zunehmend die Profitabilität und den Cash Flow der Unternehmen.
In Österreich haben sich laut dem Kreditschutzverband von 1870 die Unternehmensinsolvenzen im ersten Quartal 2022 gegenüber dem Vorjahr verdoppelt. Der Ukraine-Konflikt steigert die insgesamt bereits erhöhte Insolvenzgefahr in Europa zusätzlich.
Nur rund fünf Prozent aller Insolvenzen in Österreich werden als Sanierungsverfahren eröffnet, 95 Prozent enden hingegen mit der Liquidation. Dadurch bleibt den Gläubigern nur wenig Hoffnung, ihre Forderungsausfälle in den nächsten Jahren durch neue Geschäfte mit ihren insolventen Kunden zurückzuverdienen. Kreditversicherungsexperte Peter Androsch hat Tipps.
Weltweite Insolvenzen steigen 2022 von einem sehr niedrigen Niveau ausgehend um voraussichtlich 15 Prozent an. In Österreich gab es bei den Gesamtinsolvenzen gegenüber 2020 ein Minus von 45,1 Prozent und einen massiven Rückgang der Verbindlichkeiten aufgrund ausgebliebener Großinsolvenzen.
In Österreich ist trotz der Pandemie ein erheblicher Rückgang der Unternehmensinsolvenzen in den ersten drei Quartalen 2020 festzustellen. Im April sowie im August und September hat sich die Zahl der Firmeninsolvenzen im Vorjahresvergleich sogar mehr als halbiert.
Die Insolvenzen bleiben voraussichtlich auch 2021 auf künstlich niedrigem Niveau. Grund dafür sind die Maßnahmenpakete, um die Folgen der Covid-19-Pandemie abzufedern. Die Insolvenzentwicklung sei derzeit aber nicht von Marktmechanismen, sondern von der weiteren Entwicklung und dem Fortbestand der Unterstützungsmaßnahmen abhängig. Zu diesem Schluss kommt die Kreditversicherung Acredia.
Die Corona-Wirtschaftskrise dürfte in zahlreichen Ländern zu mehr Firmenpleiten führen als die Große Rezession infolge der Weltfinanzkrise vor 13 Jahren. Das geht aus der Insolvenzprognose des Kreditversicherers Atradius hervor.